NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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Riot-20-Epidemie in den USA
Der Direktor des Instituts für vergleichende und evidenzbasierte Riotologie in Minneapolis, Professor Doktor Wittikowski, im Gespräch mit Radio Blubb
Radio Blubb: Herr Professor Doktor Wittikowski, wir alle haben die Bilder aus unseren Städten gesehen. Ganze Viertel sind außer Kontrolle geraten, es wurden Scheiben zerschlagen, Autos angezündet und Geschäfte geplündert. Eine Riot-Epidemie. Inzwischen wurde die Nationalgarde eingesetzt, um das Virus unter Kontrolle zu bekommen. Sie aber sagen: Stop, die Maßnahmen sind überzogen, es handle sich einfach um einen weiteren Riot, wie er zum Kapitalismus dazugehört und wie er periodisch immer wieder ausbricht. Stimmt das?
Bartholomäus Edenschläger
Der Coronalist erzählt vom Shotdown (Folge 3)
Ja, da bin ich wieder. Heinz Klugscha, noch 79, natürlich in Rente, früher Werkmeister inne Metallverarbeitung, Gewerkschafter und Sozialdemokrat seit über 60 Jahre. Im Februar hab ich noch die Ehrenurkunden gekriegt, deshalb weiß ich dat so genau, und eigentlich sollte da noch ne Feier sein, also zwei sogar, SPD und DGB sind ja schon noch getrennt, aber dann kam Corona, und ob dat dann noch wat wird mit die Ehrung, dat steht inne Sterne.
Jan Arndt
Corona – eine Revolutionsphantasie
»Mit dem Schritt, mit dem ich mir eine Umwelt erobere, setze ich mich der Gefahr des Irrtums aus.« Gottlob Frege
Angenommen, es wäre letzten November auf einem chinesischen Nassmarkt oder einer Marderfarm nicht zur Zoonose gekommen. Angenommen, die globale Welle der Aufstände, Proteste, Rebellionen, Platzbesetzungen, Riots, Streiks, Straßenblockaden … hätte sich weiter aufgetürmt und wäre 2020 in die Zentren kapitalistischer Reichtumsproduktion gespült. Angenommen, die Momente einer Vereinheitlichung der oberflächlich heterogenen Proteste und Klassenkämpfe hätten sich mehr und mehr zu einer, wie sagt man heute?, Evidenz verknüpft. Angenommen, im November 2020 wäre es dann auf einem chinesischen Nassmarkt oder einer Marderfarm zur Zoonose gekommen und man hätte von Covid-20 sprechen können: Was wäre passiert?
Marianne Gronemeyer
Corona
Exemplarisch für eine Fraktion des Feminismus hier ein Text von Marianne Gronemeyer, der in der Juni–Ausgabe der Zeitung Streifzüge erscheinen wird, aber zuvor schon von einem Feministischen Zusammenschluss gegen den Corona–Lockdown im Internetz veröffentlicht wurde. Dort finden sich zudem auch einige Texte von Giorgo Agamben. Außerdem verfaßte diesert Zusammenschluß einen Aufruf: Wir fordern die Kritikfähigkeit zurück!
Adelheid von Stösser
Lockerung der Pflegehaftbedingungen
Eine der frühen Gegnerinnen der Cornoahysterie war in Deutschland Adelheid von Stösser. Im Besonderen schreibt sie über die Situation in den Pflegeheimen, nachdem man die Alten dort eingesperrt hatte. Daher sei hier einer ihrer Artikel gespiegelt, geschrieben nach der teilweisen Aufhebung des Besuchsverbots in diesen Verwahranstalten.
Weitere Artikel zum Thema von Adelheid von Stösser:
Thomas Maul
Das Corona-Spektakel als Farce und Tragödie
Bekanntlich war Italien das erste westeuropäische Land, dessen Behörden und Medien im Angesicht einer Grippewelle, die nicht auf den Namen „Influenza“, sondern „Corona“ hören würde, auf Panikmache setzten und im 21. Jahrhundert eine mittelalterliche Pestbekämpfung inszenierten, die Bilder produzierte, welche die halbe Welt noch mehr in Angst und Schrecken versetzten als das vorangegangene totalitäre Schauspiel der Chinesen.
Shakespeares Cäsar über Todesangst
»Der Feige stirbt schon vielmal, eh’ er stirbt,
Die Tapfern kosten einmal nur den Tod.
Von allen Wundern, die ich je gehört,
Scheint mir das größte, daß sich Menschen fürchten,
Da sie doch sehn, der Tod, das Schicksal aller,
Kommt, wann er kommen soll.«
William Shakespeare: Julius Cäsar
Das Virus als Wille und Vorstellung
An die Freundinnen und Freunde der körperlosen Gesellschaft
Was fällt, das soll man stoßen! war schon immer der Wahlspruch aller Apologeten des falschen Fortschritts. Die Krise als dessen Vehikel braucht heute nicht einmal mehr in ihren negativen Konsequenzen wahrgenommen werden. Wer oder was ein anachronistisches Überbleibsel der alten Gesellschaft ist, wissen alle eigentlich ganz genau. Einzelhandel und Gastronomie? Waren vorher schon angezählt und können sich nun auch nicht beklagen. Flugreisen? Haben der Umwelt geschadet. Rauchen? Der Gesundheit. Alte und Kranke? Kommen weiterhin nur als Objekt plump inszenierter Empathie vor. Keineswegs ist die Gesellschaft in der Corona-Krise eine humanere geworden.
Über den Atomismus
Die Isolation der Individuen ist konstitutiv für die bürgerliche Gesellschaft. Die Vereinigung der Gattung durch die unsichtbare Hand, dann den Staat und durch das große Kapital, all diese Techniken der Macht setzen die radikale Isolation der Menschen bereits voraus. Ins Nichts geworfen zu sein, doppelt frei und dann gezwungen, sich einem schlechten und wegen seiner Alternativlosigkeit sogar vernünftigen Allgemeinen zu unterwerfen, jederzeit in Angst und Furcht, wieder ins Nichts zurück gestoßen zu werden Das alles ist altbekannt… Aber jetzt wo die Leute Covid haben, entstellt sich dieser Mechanismus zur absoluten Kenntlichkeit. Niemals war es daher so schwer, die allgemeine Entfremdung, die allgemeine Verdinglichung sowohl seiner selbst, als der anderen Menschen zu kritisieren. Auch nicht das verdinglichte Verhältnis zur getrennt erscheinenden, eigentlichen Dingwelt, die wiewohl irgendwie von den Menschen hervorgebracht, sie doch als fremde Macht angrinst. Jetzt, wo uns all das einmal mehr rein entgegentritt, sind alle Kritiker stumm. Alle im Bann der Moleküle, Atome & Aerosole.
Avis de tempêtes
An die Krone gekettet
Exemplarisch für eine Fraktion des Anarchismus sei hier die Übersetzung eines Textes dokumentiert, der am 15. März in Avis de tempêtes #27 erschien. Übernommen von non.copyriot.com
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«Die furchterregendste Tyrannei ist nicht die, die den Anschein von Willkür erweckt, sondern die, die mit der Maske der Legalität bedeckt zu uns kommt.» – A. Libertad, 1907
Angesichts der sich weltweit ausbreitenden Covid-19-Epidemie und der drastischen Maßnahmen, die von China bis Italien nacheinander folgen, stellt sich als erstes die Frage, wer zwischen der Henne der Autorität und dem Ei der Unterwerfung derzeit den größten Schaden anrichtet. Diese abrupte staatliche Beschleunigung von Kontrollen, Verboten, Schließungen, Militarisierung, Verpflichtungen, Medienbombardierungen, roten Zonen, Priorisierung von Toten und Leiden, Beschlagnahmungen, Einsperrungen aller Art, die typisch für jede Kriegs- oder Katastrophensituation sind, fällt nämlich nicht vom Himmel.
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