NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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Leon Ackermann
Ultraschall 2018: 100 Jahre Bernd Alois Zimmermann und die unabgeoltenen Forderungen der Tradition am Ende der Postmoderne
Jährlich gibt es in Berlin mit dem Ultrasschall-Festival den Versuch, die musikalische Tradition nicht abreißen zu lassen, indem man einige zeitgenössische Komponisten erklingen läßt, die sonst kaum erklingen dürfen. Dass ist gut, den schließlich steht seit Arnold Schönbergs ersten Experimenten die Entwicklung einer freien Musik an und es kann nur nützen, wenn man der freien Musik eine Bühne schafft. Leon Ackermann hat eine Rezension der diesjährigen Veranstaltung geschrieben, in der er sich der schwierigen Aufgabe stellt, über Musik zu schreiben und zwar plastisch und konkret über einige dort aufgeführte Stücke. Der Text ist zuerst auf Faust Kultur erschienen.
Naive Randbemerkungen zu großteils vergangenem Geschehen
Oder: In ernster Koketterie – Betrachtungen eines Unpolitischen
Am 5. Dezember 2018 fand im Laidak eine Veranstaltung zum 150. Jubiläum der Veröffentlichung des Marx’schen „Kapitals“ statt. Wir dokumentieren den dort gehaltenen Vortrag von Bernd Volkert nebst einem kleinen Kommentar von Josef Swoboda.
Liberalismus in Zeiten von Trump – Die neue Einsamkeit der Neo-Konservativen
Bernd Volkert
In seinem im Januar 2018 in Mönchengladbach gehaltenen Vortrag erläutert Bernd Volkert einige Gründe für den Aufstieg von Donald Trump und untersucht dessen Verhältnis zu den sogenannten Neokonservativen – einer kleinen Gruppe von US-amerikanischen Intellektuellen, die unter George Bush junior für kurze Zeit einen gewissen Einfluss auf die Regierungspolitik des Landes hatte.
Unter den Faktoren, die Trumps Erfolg begünstigten, wird auch ein neuer Irrationalismus benannt, der sich insbesondere an amerikanischen Universitäten seit einiger Zeit ausbreitet. Vorgeblich geht es dieser Bewegung um den Kampf gegen Diskriminierung, faktisch macht sie vernünftige Diskussionen über verschiedenste Probleme des menschlichen Zusammmenlebens noch schwerer als sie ohnehin schon sind. Die meinsten radikalen Gesellschaftskritiker in den USA, wie etwa das von uns in mancher Hinsicht geschätzte Crimethinc-Kollektiv, haben es bislang weitgehend versäumt, solchen Tendenzen entgegen zu wirken. Sie tragen damit eine gewisse Mitverantwortung für das Erstarken der neuen Rechten, welche sich so als einzige Verteidiger von Vernunft und free speech stilisieren können.
Vergleichbare Phänomene sind hierzulande bisher noch eher randständig, scheinen aber zuzunehmen. Umso wichtiger daher, sie schon jetzt zu benennen und zurückzuweisen.
Heftvorstellung
aufheben #1
Deutschland ist eine Wegwerfgesellschaft und Servicewüste. Während diese Zeilen getippt wurden, sammelte ein junger Kerl im Blaumann die zerbrochene Einrichtung der Haushalte sich Unbekannter in deren Innenhof zusammen. Gleichzeitig koaliert man auf Flachbildschirmen für Waffendeals und Heimatschutz, rügt korrumpierte Ex-Freiheitskämpfer aus Afrika, feiert Rodl-Buam in Pjöngchang. Und zu Köln gehen die Pferde durch.
Wir laden euch ein zur Vorstellung der ersten Nummer der Zeitschrift „aufheben“. Das kann viel bedeuten — und wenig heißen — oder vielleicht doch? In jedem Fall gibt es Lesungen, Bilder, Musik. Die Texte sind in Zugabteilen, bei Tischtennisplatten, vor Notaufnahmen, in der Staatsbibliothek, Mecklenburg oder Athen angesiedelt. Alle Gattungen werden abgedeckt. Es geht um Jesus, die DDR, Schlucken-Müssen in virtuellen Labyrinthen und Pflanzen hinter Fenstern. Das hat alles damit zu tun, dass es keinem Menschen reicht Müll zu sammeln, ausgebrannte Anzugsträger zu wählen, Medaillen zu zählen oder sich einmal im Jahr besaufen zu dürfen um die andern Tage zu vergessen. Geschrieben wird, weil man sich etwas anders vorstellen kann und sich das trotzdem alles anschauen muss.
Das Heft wird feilgeboten. 5 € wären gut, mehr besser. Auch geselliges Miteinander wird sehr begrüßt.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin • Samstag, 24. Februar 2018 • 19 Uhr
Da war doch was in Hamburg
Texte zur gewissen Unruhe in Hamburg anlässlich eines großen Treffens der Politcharaktermasken
Gedruckte Hefte können beim Black Mosquito-Versand bestellt werden.
Diskussionsveranstaltung
„Das Kapital“ – nach 150 Jahren…
Es war einmal und ist nicht mehr. Oder doch noch? Oder war da nichts? Oder nicht viel? Mit Jahrestagswillkür wollen an diesem Abend Thomas Maul, Karl Rauschenbach und Bernd Volkert 150 Jahre nach der Veröffentlichung von ‚Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie‘ jeweils eigene Überlegungen anstellen, die aber die Absicht der Entmythisierung teilen: über heutigen Lektüre- und weiteren Handlungswert des Buchs, über dessen Autor, Marx, und dabei notwendigerweise über den aktuellen Stand der Dinge im Verbund der Menschen sowie über das Kapital. Seitenhiebe auf akademische oder andere Verwertungen von ‚Das Kapital‘ über die Jahre können dabei vorkommen.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin • Dienstag, 5.12.2017 • ab 19:00
Unsichtbares Kommitee: Jetzt
Rezension und Pdf
Das unsichtbare Komitee hat ein weiteres Buch geschrieben. Es geht in ihm wieder grob darum, dass unsere menschengemachte Welt in jeder Hinsicht unhaltbar ist und dass man jetzt damit beginnen muss, sie vollständig durch eine andere zu ersetzen. Dafür muss natürlich die Eigentumsordnung komplett abgeschafft werden, aber wichtiger als dieser letztlich bürokratische Akt sei die Frage: „Wie wir eigentlich leben wollen“.
Kommunistischer Tresen – Jeden 3. Freitag im Monat
End Irony!
In Erwägung unserer Schwäche brautet,
ihr Getränke, die uns sehr gefallen.
Die Getränke seien künftig stets beachtet,
in Erwägung, dass wir trunken sehr sein woll’n.
In Erwägung, dass ihr uns dann eben
auch noch Wein gebt und noch Schnaps dazu,
haben wir beschlossen, uns den Rest zu geben,
Und dann jauchzen wir euch zu.
Das Ganze hat wieder bei den Autonomen statt, nämlich in der Braunschweiger 53. Am Freitag, den 24.11.2017, ab 19:00.
Broschürenvorstellung
Plauderstunde zum G20 in Hamburg
Anfang Juli rumpelte es in Hamburg ungewöhnlich heftig. Das gewünschte Spektakel der autoritären Internationale G20 wurde durch unterschiedliche Aktionen vereitelt. Die ohnehin fehlenden Inhalte gingen in der allgemeinen Unruhe unter. Medial artikulierte sich abermals die Sorge vor Rissen in der heilen, bürgerlichen Gesellschaft.
Eine Broschüre möchte auf die Tage zurückblicken. Ebenso sind Thesen zu Gipfelprotesten, der deutschen Linken und Weisheiten nach der kurzzeitigen Störung in Hamburg zu erwarten.
• Meuterei • Zollschuppenstraße 1 • Leipzig • Freitag, 17. November 2017 • 19:00
100 Jahre Oktoberrevolution
Eine Erinnerungsrevue mit Originalbeiträgen
So schaut es momentan aus: Wichtige Ereignisse müssen Geburtstag haben, sie gehen uns sonst nichts an. Weltgeschichte ist dann auch nur einer dieser Begriffe. Wir haben keine Zukunft, also auch keine Vergangenheit, nämlich eben keine Gegenwart und schon gar keine Geschichte. Und doch trotz alledem:
„Die Ereignisse des Jahres 1917 in Russland, die unter dem Begriff Oktoberrevolution bekannt sind, haben die Weltgeschichte nachhaltig verändert. Deswegen sollen sie bei dieser Veranstaltung in Erinnerung gerufen werden unter Verwendung von Texten, Bildern, Filmen und Musik, die in der Zeit der Revolution entstanden sind. Trotzki, Lenin, Stalin, Majakowski, Sergej Eisenstein, Franz Jung, Alexandra Kollontai, Dimitri Schostakowitsch, Kronstädter Matrosen und andere Beteiligte werden in lockerer, aber flotter Folge zu hören sein. Gereicht werden dazu Wodka und eingelegte Gurken mit Brot.“
Locker & flott. Gurke & Vodka. So soll es sein.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin • Mittwoch, 25. Oktober 2017 • ab 19:30
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