Les Madeleines
Kein Kavaliersdelikt – Eine feministische Kritik der „Definitionsmacht“
Vortrag im Laidak, 2.11.2013
Mitschnitt einer Kritik an der in einigen linken Subszenen üblichen Umgangs- beziehungsweise Abwehrweise hinsichtlich Sexualität inklusive der anschließenden Diskussion.
Im Vortrag geht es insbesondere gegen die Taktik, Sexualität zuerst unter dem Aspekt der in diesem Verhältnis zwischen Menschen anzutreffenden, irgendwie gewalttätigen Übergriffe zu thematisieren, um dann, sobald so etwas in der Art ruchbar zu werden scheint, über die konkreten Vorfälle lieber zu schweigen, während man andererseits dem vermeintlichen oder wirklichen Übeltäter irgendwo ein Hausverbot erteilt, dessen Sinn und Unsinn dann in der Gerüchteküche autodynamisch zusammengebastelt wird.
Manch Hörer fand es antifeministisch und allzu polemisch, andere eher zu wenig polemisch. Jemand fand, es fehle die explizite erkenntnistheoretische Darlegung des Problems. Wieder anderen fehlte der private/lokale Anlass dieser Veranstaltung – zwei alberne Hausverbote gegen einen der Laidakwirte. Und ein weiteres Grüppchen wollte erst gar nicht hinhören, sondern versuchte lieber, die Scheiben des Lokals mit einem Klebeband zu versehen, auf dem das Begriffspaar ‚Sexistische Kackscheiße‘ stand, welches just einige Minuten früher im Vortrag als Beispiel für ein linkes Zugehörigkeitsticket benannt worden war. Wie dem auch sei: Es war im großen und ganzen ein recht artiges Palaver über den Sinn und Unsinn dieses Definitionsmacht genannten Subszenegesetzes mit einem abschließenden Appell der Les Madeleines, doch, anstatt diesem Konzept nachzuhängen, lieber damit zu beginnen, „vernünftig miteinander umzugehen“.