Einleitende Note vom Februar 2023
Der von 2007 bis 2011 bestehende „Club für sich“ war wie sein Name schon andeutet nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und so gibt es wenig Dokumente, die ihn direkt betreffen. Was es gibt, ist eine Reflexionsschrift nach dessen Auflösung und eine nachgeschobene, sehr verspätete Programmschrift zweier Individuen, die im Grunde nur am Ende die Illusionen beschreibt, die einige am Anfang dieses Tresens hegten. Außerdem einige der Einladungsflyer zu den öffentlichen Treffen dieses Vereins, zu denen ansonsten hauptsächlich über eine eigens hierfür angefertigte Emailliste eingeladen wurden und hier auszugsweise gesammelte Schriften und Filme die im Umfeld dieses Vereins entstanden sind.
Beherbergt wurde der „Club für sich“ einige Mal in einem Laden mit dem Namen „Das Leben ist kein Ponyhof“, dann einmal im West Germany, länger in einem Laden in der Bürknerstrasse, um schließlich und nach kurzer Odysee in der Friedelstraße 54 unterzukommen, „weil“, so ein späterer Bericht, „der Betreiber des alten Ladens die Diskussionen in diesem Club zu laut und gesellig fand. Doch der ‚Club für sich‘ befand sich eh im Sinkflug und so währte diese Periode bei den Linken auch nur einige Zeit: der Club mußte sich im weitgehend unbegriffenen Streit auflösen. Und das ohne Kündigung!“.
Ansonsten gibt es in der fünften Ausgabe des Magazins immerhin folgende Bemerkung: „In Berlin haben einige Individuen beschlossen, alle zwei Wochen einen Kneipenabend zu organisieren, um lose untereinander bekannten Mitgliedern diverser lokaler kommunistischer Zirkel und deren jeweiligem Umfeld einen Treffpunkt zu bieten. Ziel des Club für sich getauften Etablissements ist es – bei einigem Alkohol – bestimmte Kontakte herzustellen, die vielleicht einmal nützlich sein könnten. Es gelang im letzten Jahr jeweils zwischen 20 und 50 Menschen zu sammeln, welche das Ziel eint, den Staat und die Lohnarbeit abschaffen zu wollen. Unter anderen wurde der Raum auch von einigen britischen und italienischen Genossen zur Kontaktaufnahme mit gleichgesinnten Deutschen genutzt. Allerdings konnten bisher die gruppistischen Bornierungen nicht überwunden werden, geschweige denn, daß die Gäste zu einer kollektiven Stimme gefunden hätten. Die Zukunft dieses Projekts ist daher eher ungewiß.“
Februar 2023, aus Anlaß der Sammlung und Dokumentation einiger Dokumente dieser Zeit.