Rezension des Magazins aus dem großen Thier N°5
Hinweis: Anstelle der in linken Zeitschriften üblichen kleinen Werbeanzeigen anderer linker Zeitschriften bringen wir hier eine kleine Rezension des Internetauftritts einer ehemaligen Zeitschrift.
[JF] Das Magazin «Magazin», erschienen 2004–2007 und 2010, und von Leuten aus dem Umkreis der Antideutschen Kommunisten Berlin gemacht, war entschieden das interessanteste Blatt seiner Zeit und ebenso das obskurste. Die Auflage war so närrisch niedrig, dass der Unterzeichnete damals wegen seiner ebenso närrischen Sammelbestellungen einen beträchtlichen Anteil davon in seinem Auto spazierengefahren hat.
Hervorzuheben ist die schöne Analyse und Kritik der riots in den französischen Banlieus von 2005 (Caroline Dubois in N° 3). Man ermesse den Abstand zu dem völlig wahnsinnigen Mist, der sonst dazu geschrieben worden ist: er ist ein Maß dafür, wieviel mehr Einsicht schon immer möglich gewesen wäre, und wieviel mehr Radikalität.
Das ganze Heft ist im Internet zu finden unter www.magazinredaktion.tk; ausserdem gibt es noch eine Reihe anderer Sachen zu sehen, etwa den schönen und lehrreichen Text «Scherbentheorie», oder das kleine Filmchen «Heldenleben», sowie unter «Et. Al.» eine kleine Sammlung von Übersetzungen anarchistischer Broschüren aus verschiedenen Gegenden einer von revolutionärer Konvulsion geschüttelten Welt. Besonders erwähne ich die Broschüre über Oakland.
Das «Magazin» gibt es nicht mehr. Die ganze Tendenz, die es einmal verkörpert hat, ist erstaunlicherweise immer noch da. Und so soll es sein.
Aus dem großen Thier, N°6, Ende 2013