Kommunistischer Tresen II
Bring Back Beer!
In Erwägung unserer Schwäche machtet
Ihr Gesetze, die uns knechten soll'n.
Die Gesetze seien künftig nicht beachtet
in Erwägung, dass wir nicht mehr Knecht sein woll'n.
Friedel im Exil und verstreute Kommunistinnen laden ein!
Seit unserem letzten Tresen ist die Konterrevolution weiter ungebremst auf dem Vormarsch. Aus dem Kiezladen unseres Herzens, der Friedel54, knüppelte sie uns hinaus. Auch die Besetzungen in Alt Stralau und an der Volksbühne konnten ihr nicht standhalten. Mittlerweile sitzt ihr offen neonazistischer Arm als drittstärkste Partei im Parlament und erfreut sich der Normalisierung zur anerkannten bürgerlichen Partei. Das kleine Intermezzo in Hamburg zeigte zwar, das man die Bullen kurzzeitig auf Trab halten kann, gab aber den staatlichen Organen letztlich nur den willkommenen Anlass, die Repression von der Leine zu lassen. Deutlich wurde vor allem, wie weit der hiesige Polizeistaat in Gesetz und Praxis fortgeschritten ist, wie maßlos und willkürlich seine Reaktionen sind und dass sie mittlerweile alle gleichermaßen treffen können, die auch nur irgendwie im Verdacht stehen, eine linke Socke zu sein. Die Verfolgung, ob nun durch prügelnde Bullen oder die politische Justiz, sowie die Hetze in der bürgerlichen Presse sehen sich auch nicht mehr an eine Faktenlage gebunden. Sie operieren längst mit dem bloßen Gespenst einer Bedrohung der bestehenden Ordnung, das – leider – meistens jeder realen Grundlage entbehrt.
Auch einige unserer Genossinnen hat diese präventive Konterrevolution erwischt. Deswegen laden wir zum Soli-Saufen ein – für sie und gegen die Unerträglichkeit der Zustände. Dafür stellen wir wieder Speis und Trank zur Verfügung.
Es gilt aber, weder von der Macht der anderen noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen. Lieder und kurze Texte aus der Geschichte der Emanzipation – gemeinsam oder individuell vorgetragen – erinnern daran, dass diese Aufgabe zwar fast unlösbar ist, aber auch nicht unmöglich zu bewältigen.
Also: Kommt zahlreich, denn Kommunismus ist immer noch:
Das Einfache, / Das schwer zu machen ist.
Der Kommunistische Tresen wird von nun an monatlich stattfinden, in der Hoffnung für all jene einen Ort des Austauschs zu schaffen, die sich mit dem Bestehenden nicht abfinden.
20.10.2017, 19 Uhr, Brauni
(Brauschweiger Straße 53/55)
Außerdem die Ankündigung auf www.magazinredaktion.tk
Die wirkliche Organisation jenseits der festen Plenarsitzungen und der unverbindlichen Isolation braucht mindestens gesellige Treffen. Daher findet jetzt am Freitag, den 20.11., ein Tresen statt. Getrunken wird Bier, geredet wird über allerlei. Und es wird etwas „Gesang“ geben, da dazu übergegangen werden soll, eine gemeinsame Stimme zu finden. Das ist nicht sehr einfach, aber ganz witzig. Alle Lieder sind traurig und gefühlte 100 Jahre alt.
Nach Bekunden der Veranstalter soll dieser Tresen „von nun an monatlich stattfinden, in der Hoffnung für all jene einen Ort des Austauschs zu schaffen, die sich mit dem Bestehenden nicht abfinden.“
Das Ganze hat bei den Autonomen statt. Früher in der Friedel 54, jetzt in der Braunschweiger 53. Am Freitag, den 20.10.2017, ab 19:00.
Näheres im Internet bei diesem Mark Zuckerberg