Ukraine
Einige Texte zum jüngsten Kladderadatsch rund um und in der Ukraine. Die aktuelle Kriegssituation entnimmt man am besten den Videos von South Front oder studiert, wenn man das lieber mag, die Karten auf Military Land.
Flugschrift
Einige neuerliche Anmerkungen zur Gegenwart, aus Anlass des Todes unserer Königin Elisabeth II.
Die Welt liebt Symbole und nun ist die Queen des Vereinigten Königreichs offiziell tot. Zar Putin von Russland hat dem neuen britischen König, Seiner Majestät Karl III., sein „tiefstes Beileid zum Tod von Königin Elisabeth II.” ausgesprochen. „Der Name Ihrer Majestät ist untrennbar mit den wichtigsten Ereignissen der modernen Geschichte des Vereinigten Königreichs verbunden”. Zwar war die Queen zuletzt nur noch ein Hologramm ihrer selbst und die kurz vor knapp von ihr vereidigte Premierministerin heißt Liz Truss vom World Economic Forum, aber als Urbild für die technische Projektion ihrer Erscheinung hatte man Aufnahmen von 1953 genommen, als sie zu ihren Würden kam und damals war ihr Premierminister niemand anderes als der berühmt-berüchtigte Winston Churchill. Man soll also nicht kleinlich sein, auch weil sie jetzt die Würmer fressen: „Über viele Jahrzehnte hinweg“, so weiter Putin, „wurde Elizabeth II. von ihren Untertanen zu Recht geliebt und respektiert”.
Vortrag von Tove Soiland am 28.9. im Laidak
Der Imperativ des Genießens im Lockdown. Warum die Linke in/an der Coronakrise scheiterte
Neuere marxistische Ansätze, die sich an der Lacanschen Psychoanalyse orientieren, sprechen davon, dass die postfordistische Gesellschaft von einem „Imperativ des Genießens“ (an)getrieben wird. Wie verhält sich diese Diagnose zu einer Gesellschaft, die sich, unter wenig plausiblen Gründen, in die fast absolute Askese eines Lockdowns begibt?
Anders gefragt: Wie ist zu verstehen, dass dieselbe Linke, die bis zur Corona-Krise jede kleinste Festschreibung mit Argusaugen verfolgte, um sie als Ausgeburt gesellschaftlicher Normierung an den Pranger zu stellen, nun so bereitwillig die massivsten Einschränkungen akzeptiert, ja, sich gar zu deren vehementesten Fürsprecherin macht?
Der Vortrag reflektiert diesen Widerspruch vor dem Hintergrund der These, dass die Linke kein Verhältnis zu jener Dimension der menschlichen Seele hat, die Lacan das Reale nennt. Vielmehr versucht sie, diese Dimension wegzusperren, nicht ohne dabei in die Sackgasse zu geraten, dass sie dies mit Mitteln tut, denen in ihrer Maßlosigkeit und Sinnentstelltheit genau jene Dimension des Realen anhaftet, die sie so geflissentlich loswerden will. Gerade weil sie von dieser Dimension keinen Begriff haben will, wird sie in einer nun pervertierten Form von dieser heimgesucht, gemäß einer Über-Ich-Logik, die, den Verzicht mit Verzicht nährend, in eine Grausamkeit mündet, die umso gefräßiger wird, je mehr sich das Subjekt ihr unterstellt.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin-Neukölln • Mittwoch, 28. September 2022 • ab 19:00
Manuskript eines nicht gehaltenen Vortrags von Gerald Grüneklee
Der Krieg der Staaten, die Niederhaltung des Antimilitarismus und der kommende Aufstand
Am 8. September hätte es auf einer Vorstellung des Buchs "Nie wieder Krieg ohne uns" - Deutschland und die Ukraine mit Peter Nowak im Laidak auch einen Vortrag von Gerald Grüneklee geben sollen. Dieser war allerdings verhindert und so sei er hier dokumentiert.
Die Zeitenwende: Nach Corona nun der Krieg – Von der Maske zum Stahlhelm
Ankündigungstext eines Vortrags von Horst Pankow im Laidak
Die Veranstaltung findet nun am Donnerstag, den 9.6.2022 um 19:00 im Laidak statt
Die uns vom Corona-Regime aufgeherrschte Zwangspause hat ein, möglicherweise nur vorläufiges, Ende gefunden. Wie nicht anders von uns zu erwarten, nutzen wir diese Gelegenheit, um unsere auch im Corona-Dunkel niemals unterbrochene antiideologische Zersetzungstätigkeit nun im gleißenden Licht freiheitlich-demokratischer Legalität fortzusetzen. Wir beginnen eine Reihe kritischer Interventionen am symbolträchtigen 8. Mai mit einem Vortrag von Horst Pankow. Der Autor wird ab 19.00 Uhr im Laidak über den konkreten Zusammenhang von Corona-"Maßnahmen" und Kriegsplanung sprechen.
Justice and Democracy on the Heimatfront – Ukraine in 2022
Die Organisation der Heimatfront ist in jedem Krieg interessant und sagt eventuell auch etwas darüber aus, für welche Art von Gemeinwesen eigentlich gekämpft wird. Hier eine Dokumentation der Arbeit von informellen wie offiziellen Ordnungshütern im Hinterland der Ukraine. Die verwendeten Bilder wurden von von den Häschern selbst gefilmt und als Werbung und Abschreckung in den asozialen Medien verbreitet. Von daher mag das Unterfangen, sie nochmal gebündelt zu zeigen, ein wenig albern sein, da man nachher die Leute nur auf dumme Gedanken bringt. Auch der Soundtrack ist sehr konventionell und so monoton wie die Taten. Alles ist auf diese Weise zu positivistisch dargestellt.
Dann ist der Film sehr länglich, da die Bestrafung von zirka 250 mutmaßlichen oder wirklichen Dieben und Diebinnen gezeigt wird. Und weil zumindest empfindsame Menschen diese nicht jugendfreie Dokumentation kaum bis zum Ende sehen werden, noch folgender Disclaimer vorneweg: Nicht alle hier gezeigten Ordnungshüter sind Nazis.
Ebenso ist das Schicksal der ukrainischen Soldaten selbstverständlich noch schrecklicher als das der ukrainischen Diebe. Man schickt sie in großen Haufen in den Heldentod. Ihre Leichen übersähen gegenwärtig die Ostfront. Aber es geben auch viele auf und haben keine Lust für den elenden Selenski und seine faschistoide Mafiarepublik zu sterben.
Liebe Konsumentinnen und Konsumenten
Das Toilettenpapier wird wieder knapp, doch bald können wir uns den Hintern mit den Masken abwischen. Während Lieferketten einbrechen, hat sich deren Angebot anscheinend noch nicht verknappt. Die Maskenpflicht wurde suspendiert, doch der Mehrheit der Konsumenten sitzt die Maske strammer im Gesicht als je zuvor. Geld kann man nicht essen, aber drucken. Wenn es aber darauf ankommt, macht auch das Drucken nicht mehr satt. Selbst Bildung kann man kaufen und das Geld dafür leihen. Am Ende ist keiner klüger als zuvor. Einerseits bereitet man sich auf den Klimakollaps, andererseits schon (auf) die nächste Pandemie vor. Hier geht es nicht darum, Verschwörungstheorien zu verbreiten. Eine gegen ein Virus eingeschworene Gesellschaft genügt sich selbst.
Kein Wort zur Ukraine!
Dafür Proteinsouveränität und andere Fragen
Da es wegen der Dokumentation zweier neupatriotischer Flugschriften etwas Verwirrung und einen leichten Unfrieden gab, sei kurz darauf hingeweisen, dass diese etwa das Gegenteil des folgenden Flugblatts zum Ausdruck bringen. Wobei Gegenteil? Jedenfalls etwas anderes. Wer es liest wird es bemerken, es geht weiter um die "Trennung der Spreu vom Weizen". Die jetzt dokumentierte Flugschrift: "Kein Wort zur Ukraine! Dafür Proteinsouveränität und andere Fragen" folgte jedenfalls auf dieses beiden auch als Flugschrift verbreiteten Texte: "The Dead End of Westernization" und "‚Das Klügste ist, diesen Kontinent zu verlassen, auf dem der Wahnsinn umherschleicht.‘" und eben nicht auf den neupatriotischen Krampf.
Zwei Flugblätter: "Für die Ukraine! Gegen den Westen! Gegen den Osten!" und "Über das Problem des Nationalismus"
Nebst einem Vorschlag für die radikale Linke
Seid die PKK, im Schatten des syrischen Krieges und immer im wechselnden Bündnis mit diversen größeren und kleineren Mächten, eine Autonomieverwaltung in Nordsyrien organisieren und verteidigen, gibt es eine gewisse Unterstützung dieser Rebellen durch anarchistische und kommunistische Kräfte. Analog unterstützen nun einige Antifaschisten und Anarchisten ihre Kollegen in der Ukraine. Nachher können letztere in dem, was dann der Rest der Ukraine ist, tatsächlich Unterstützung und gar Waffen gebrauchen, da die galizische Fraktion dort weiter recht stark sein wird.
Schon am 5. März gab es in Neukölln eine Aktion, bei der ukrainischer Vodka getrunken wurde. Der Erlös ging eben an irgendwelche hoffentlich korrekten Kameraden in der Ukraine. Dabei wurden folgende zwei Flugblätter verteilt. Sie stehen - auch daher die Einleitung - lose in der Tradition einer Flugschrift, die Ende 2019 auf dem kommunistischen Tresen verteilt wurde und den Titel "Was wollt ihr von der PKK" trug. Die Schrift half damals den ehrenwerten kommunistischen Tresen zu spalten.
Für die Ukraine! Gegen den Westen! Gegen den Osten! Ein Vorschlag für die radikale Linke
Zum Problem des Nationalismus
Wider die Realitätsversteherei
Im folgenden ein pauschaler Einwurf gegen einige hier dokumentierte Texte zur militärisch erzwungenen Finnlandisierung der Ukraine. Er ging über eine umstrittene Emailliste der Erreger-Redaktion und diagnostiziert unter anderem, "daß man sich auf magazinredaktion.tk einig ist", "die zwischen China und Rußland ihr Unwesen treibenden Queers und alle, die von Kyrill I. für solche gehalten werden, möge über kurz oder lang dasselbe Schicksal ereilen wie den aus ukrainischen Ultranationalisten zusammengeschusterten Nazi-Popanz". Derweil gerät das Assow-Battalion in Mariupul ordentlich unter Druck und der Clown Wolodymyr Selenskyj verweigert immer noch – wenn auch weniger standhaft – die Kapitulation.
Wir sind wir
Als die Lüge der Unwahrheit zum Opfer fiel war die Chimäre des „Westens“ bereits gestorben. Alles öffentlich sagen zu dürfen war das alte Programm, wann es überhaupt faktisch so umgesetzt wurde, ist seit jeher strittig. Anwälte brachten die Unwichtigen zum schweigen, Schießkommandos den Rest.
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