Ein Vortragsabend zur Geschichte und Gegenwart von arabischem Antisemitismus und globaler Israelkritik
Judenstaat und Judenhass
Vertreter der liberalen Minderheit melden sich am 28.2. im Laidak mit einer Veranstaltung zu Wort. Es geht um eine geschichtliche Rechtfertigung Israels from the rivers to the sea, die Reduzierung des Angriffs aller Fraktionen des sogenannten palästinensischen Widerstands vom 7. Oktober auf das Pogrom und ein wenig darum, die Opferzahlen im Gaza quantitativ wie qualitativ herunterzuspielen bzw., was dasselbe ist, den Krieg Israels als einen allein gegen die Hamas zu mißdeuten. Genauer und weniger verzerrend in der unten dokumentierten Ankündigung. (Das Bild stammt von der Unoversammlung vom 22.9. und nicht aus der Ankündigung. Daß es sich um eine Minderheit handelt, sei auch angemerkt, weil die selbst untereinander vollständig uneinige Mehrheit sich ein wenig im Wasserglas echauffiert.)
Seit dem 7. Oktober ist bald ein halbes Jahr vergangen. Was im unmittelbaren Nachgang zum antisemitischen Pogrom für einige aussah wie eine Welle deutscher „Israelsolidarität“, war schon damals im Kern Ausdruck einer politisch folgenlosen, dafür umso pathetischer inszenierten Selbstvergewisserung der deutschen Erinnerungsweltmeister. Die ursprünglich linke, mittlerweile staatlicherseits integrierte Parole „Gegen jeden Antisemitismus“ diente und dient dabei der Relativierung jenes heute wirkmächtigsten Antisemitismus, der eben nicht von Rechtspopulisten ausgeht: des islamischen und postkolonialen. In den vergangenen Monaten ist die spätestens seit der Corona-Zeit sinnentleerte Rede von der „Solidarität“ längst wieder der altbekannten Äquidistanz („Gewaltspirale“) gewichen, deren pro-palästinensische Schlagseite offenbar wird, wo man sich genüsslich in der eigenen Betroffenheit über das „Leid in Gaza“ ergeht. Je länger der Krieg dauert, desto mehr verblasst die Erinnerung an das Grauen vom 7. Oktober, desto lauter erklingt der Chor von Ermahnungen und Appellen an Israel. Bei der Veranstaltung am 28. Februar wird es daher darum gehen, auf Zusammenhänge hinzuweisen, die in der hiesigen „Debatte“ sowohl von Regierungsseite als auch in vermeintlich oppositionellen Kreisen beschönigt, umgedeutet und verdrängt werden.
Wie verfehlt die seit dem 7. Oktober mit noch mehr Nachdruck vorgetragene Forderung nach einer Zweistaatenlösung ist, wird Thomas Maul durch eine Darstellung der Historie der palästinensisch-arabischen Aggression gegen Israel aufzeigen. Horst Pankow wird den explizit antisemitischen Pogromcharakter der Taten vom 7. Oktober herausstellen und eine Kritik international verbreiteter Einschätzungen der Geschehnisse formulieren. Auf dieser Grundlage weist Felix Perrefort auf die Fragwürdigkeit der Zahlen des Gesundheitsministeriums in Gaza hin und macht darüber hinaus deutlich, dass die Verhältnismäßigkeit des fortwährenden israelischen Krieges gegen die Hamas ganz grundsätzlich nicht durch einen quantitativen Vergleich der Opfer zu beurteilen ist.
Im Anschluss an die Vorträge wird es Gelegenheit zur Diskussion geben.
Es ist ein Obolus von drei Euro zu entrichten.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin-Neukölln
• Mittwoch, 28.2.2024 • ab 19:00
Die Vorträge dieser Veranstaltung sind hier nachzulesen.