Nur für internen Handgebrauch
Bericht vom provisorischen kommunistischen Tresen
Der kommunistische Tresen am 17. Januar 2020 besann sich seiner Tugend und hat gesungen. Nach vielen ebenso unsinnigen wie absolut notwenigen Streitereien innerhalb der Tresenorganisation wurde nun das Lied „Keiner oder alle“ aufgenommen, aber auch ansonsten das Repertoire stark erweitert, „Auferstanden aus Ruinen“ mit „Großer Gott wir loben Dich“ kombiniert, der Trinkkanon von Mozart gesungen und sogar in gewagter Allegorie Schubert. (Der alte Leiermann als letzter Kommunist – Keiner mag ihn hören, / Keiner sieht ihn an; / Und die Hunde knurren / Um den alten Mann.) Neben vielem anderen wurden noch die Wiegenlieder von Eisler und der stolze Spartakist geprobt, der dritten Satz der Sturmsonate dargeboten und der Orchesterkanon gesungen. Die Laune war dementsprechend gut und die allgemeine Tällerei wurde bis in die Morgenstunden in diversen kleineren Gruppen fortgesetzt. Möglich wurde das durch eine Auswechslung von Teilen des Publikums, ausgeteilten Noten und die tatkräftige Unterstützung eines hallenser Chors. Allerdings bleibt der Tresen eine Weile provisorisch, er wird aber zunächst weiter jeden dritten Freitag in der Braunschweiger 53 stattfinden. Kommt alle. Auch die, die aus nichtigem Anlaß oder unbegründetem Ärger fern geblieben sind! Keiner oder alle.