Bericht vom diesjährigen Protestspektakel in Hamburg
Das Hamburger Protestfestival wäre ein einziges Polizeimassaker gewesen, wenn nicht an einer Stelle kurz die Kontrolle über einige Straßen im Schanzenviertel verloren gegangen wäre. Hier wurden einige Götterfunken geschlagen; dieses Ereignis löste sogar ein wenig ehrliche Besorgnis in der ansonsten am Ausnahmezustand interessierten Presse aus. „Die autonome Szene in Deutschland wächst beängstigend rasch“, mahnt die Neue Züricher Zeitung und empfiehlt Distanzwaffen für die Polizei: Man könne dann ganze Mengen von Protestanten bequem mit Gummischrot beschießen, ohne dafür besonders viele Einsatzkräfte zu binden. Doch wer soll da beschossen werden? „Hinter dem bei Protesten aktiven, schwarzen Block steckt indes keine homogene Gruppe“ und insbesondere gibt es kaum und schon gar keine einheitlichen oder auch nur repräsentativen Stimmen dieses Haufens. „Der intellektuelle Überbau der Szene ist fransig.“ Oft agiert dieser Überbau auch noch getrennt von den eigentlichen Kämpfern, da Kopfmenschen mehr Scheu haben. Sie borgen sich ein wenig vom Feuer solcher Eruptionen, die sich ohne sie vollziehen. So auch im Falle dieses Berichts, der sich teils auf eigene Beobachtungen, teils auf Gespräche, teils auf Medienberichte und vielfach auf die gute Dokumentation der Ereignisse durch Youtube stützt. Die herausgekommene Dokufiktion soll einen gewissen Eindruck dieses großen Familienfests der Linken, der Politiker und der Polizei geben. Dabei ist natürlich klar, dass die Sache weder vollständig ist, noch in allen Aspekten der Wahrheit entspricht. Alle haben dann doch irgendwie etwas anderes gesehen, und die ganze Erscheinung ist mitnichten eine Einheit. Von politischen Bewertungen wird weitgehend abgesehen. Auch wenn natürlich gewisse Sympathien kaum zu verschweigen sind, geht es weniger um eine Einschätzung des Geschehens nach politischen Aspekten als nach militärischen. Das mag albern sein, aber nachdem viele nach den Ereignissen im Schanzenviertel von Bürgerkrieg sprachen, hat das auch einigen Reiz. Die ganze Sache war – wie alle gegenwärtigen Scharmützel – nur eine Übung; aber durchaus eine große Übung. Die frohe Botschaft für alle Bürger ist dabei: Die Polizei hat gewonnen. Gott sei uns gnädig, sollte es mal ernster werden.
Wesen der Sache
Dieser Bericht betont einseitig einige quantitativ kleinere Aspekte, in denen das Wesen des Protests erschien. Das Wesen einer Sache ist dabei nicht mit seiner quantitativ größten Seite zu verwechseln. Das ist beim Spektakel rund um das Treffen der G20 nicht anders. Das Treffen selbst war nicht besonders interessant, wenn man einmal davon absieht, dass Trump und Putin sich verstanden haben und einige Liberale sich darüber ärgern. Manche sagen auch, es wurden bezüglich Afrika einige barbarische Entscheidungen getroffen. Die Handels- und Ausbeutungspolitik betreffend. Wahrscheinlich. Und dann ist auch der Gegenprotest qualitativ nicht von Belang. Mögen auch am Samstag 100.000 demonstriert haben, es war halt doch nur eine Ansammlung von viel zu vielen kleinen Splittergruppen der letzten 50 Jahre Protest. Die Leute mögen nachgewachsen sein, aber es gab keine Verjüngung bei diesen Gruppen. Politisch gesehen war diese Demonstration von vorne bis hinten eine einzige Katastrophe.
Bereits eine Woche vor den Protesten wird das Campen zum Hort militanter Gewalt erklärt.
Auch die massive Polizeipräsenz und -gewalt ist nicht wirklich das Wesen der Sache, mögen einige Demokraten auch die Exzesse der Polizei bestaunen und bekritteln. Es gab davon mehr als genug und das bis in die Schlaf- und Rückzugsräume der Protestanten hinein. Bemerkenswert ist immerhin, wie viele sich dieser Gewalt aktiv aussetzten. Das berührt schon eher den Kern der Sache. Die Ursache der Polizeiexzesse war schließlich ein experimenteller und gestaffelter Ungehorsam auf Seiten der Demonstranten, die den Grad der Gefahr und des Schmerzes frei wählen durften, indem sie sich für die verschiedenen Aktionen entschieden.
Freitagsblockaden
Die Blockaden vom Freitag sind schon interessanter als diese Massendemonstration. Zahllose Gespräche. Viele junge Leute, die sehen und spüren, wie es sich anfühlt, wenn man die Verhältnisse auf der Straße ablehnt. Die statischen Blockaden vom Freitagmorgen sind dabei sehr masochistisch. Man sitzt herum und wartet bis die Bullen einen mit Wasser nass spritzen, würgen, hauen oder mit Reizgas besprühen. Was das angeht sind die mobilen Blockaden besser. Große Gruppen versuchen, irgendwie an einen Ort zu kommen, an den sie nicht kommen sollen. Etwa am Nachmittag des Blockadetags, als sich diverse Gruppen zwischen Rote Zone A und Rote Zone B schieben wollten. In letzterer Zone sollte der Stardirigent Kent Nagano Beethovens Neunte dirigieren; daher mussten die Politiker und ihr Anhang rüber gebracht werden. Taktisch geschickt war es insbesondere, die analog zur Donnerstagsdemo aufgebaute, völlig überdimensionierte Polizeiabsperrung in der Hauptrichtung einer möglichen Bewegung der Protestanten einfach zu ignorieren und nach rechts, Richtung Elbe auszuweichen. Das geschah nach der großen Sammlung am Freitag um 15 Uhr. Größere Mengen strömten dadurch in ein Gebiet, in dem die Polizei ihre Gegenblockaden erst aufbauen oder befestigen musste und dementsprechend hektischer agierte, als wenn sie den Raum von vornherein beherrschte. So ging es irgendwelche Treppen herunter und nur einige Polizeitrupps versuchten das aufzuhalten. Erfolglos. Man hätte dann eine statische Blockade der Kreuzung machen können, der Ort war dafür relativ günstig. Der Pulk beschloss aber, seinen Weg durch einen Park mit einer Bismarckstatue zu suchen, da das Ergebnis einer weiteren statischen Blockade nur ein weiterer Wasserwerfereinsatz gewesen wäre, der sich bereits durch das entsprechende Gerät ankündigte. Im Park bestand das für diesen Protest typische friedliche Nebeneinander der verschiedenen Aktionsformen seitens der Protestler. Es war tatsächlich egal, ob jemand den Mut hatte, die Aufstandspolizei mit Steinen zu traktieren, oder ob man einfach in den diversen Pulks rannte, weil man irgendwie die Polizeilinien umfließen wollte, wie es in dieser Szene heißt. Dabei kam es zu real live jump ’n’ run games, bei denen die Spieler Querstraßen passieren mussten, in denen Wasserwerfer postiert sind. Man musste den Moment zwischen zwei Strahlen erwischen oder geschickt hüpfen. Irgendwann kam man dann aber zu einer mehr oder weniger improvisierten Polizeilinie, an der es kein Vorankommen mehr gab, oder man wurde von einem Jagdtrupp der Polizei auseinandergetrieben, verhauen oder festgesetzt. Manchmal wie beim Scharmützel bei der Bismarckstatue wurde sogar die Linie der Polizei mit Steinen angegriffen, während die meisten nur fließen wollten. Auch in diesem Fall wurden die Protestanten wie sonst gejagt, da man doch viele Steine braucht, um auch nur einen kleinen Trupp der Polizei zu beeindrucken. Am Ende wurden einige ordentlich verdroschen und die meisten rannten woanders hin.
Erfolg hatten sowohl die mobilen wie die statischen Blockaden kaum. Am Ende mussten die Politiker wirklich der Neunten lauschen. Aber die Stimmung war bemerkenswert ernsthaft, und das unmittelbare Nebeneinander von Unschuld und Schuld in den spontan sich bildenden Fingern war angenehm und für die Polizei ein gewisses Problem, da sie so immer auch einige Unschuldige haut, wenn sie vorrückt. Auch ist der von ihr abzusteckende Raum unbestimmter, wenn die Blockaden sich bewegen.
Hafenblockade
Am Rande erwähnenswert sei noch eine Hafenblockade. Früh am Morgen des Freitags sammelten sich einige organisierte Kräfte, und einige von diesen Kräften mobilisierten Leute am Hafen, blockierten einen Zufahrtsweg. Da es einen organisierten Kontakt mit der Polizeieinsatzleitung gab, wurde das eine Zeit geduldet, bis man zum Gehen aufgefordert wurde und die Demoorganisation die Blockade auflöste, ohne das übliche Gewürge, Gehaue und Wasser- und Gasgespritze. Ulkigerweise wurde die Sache als taktisches Manöver ausgegeben, sich zu einem noch besseren Blockadepunkt zu bewegen. Nur dass die Polizei, mit der die Sache abgesprochen war, diesen dann doch absperrte. Auf diese Weise kam es zu einer angenehmen, kilometerlangen Hafendemo mit kaum Publikum. Die Strategie dieser Aktion war eher kommunikativer Natur. Man wollte letztlich die produktive Seite des allgemeinen Verhängnisses thematisieren sowie den Umstand, dass man den kapitalistischen Produktionsprozess eine Zeit lang auch an solchen Stellen sabotieren könnte… Ansonsten ein wenig Zersplitterung der Kräfte an einem Ort, der recht gut durch Bereitschaftspolizisten absicherbar war. Und natürlich Distinktionsbemühungen einiger politischer Gruppen,
Knüppel frei für Staat & Kapital.
Ode an die Freude
Zurück zum Wesen der Sache. „Freude, schöner Götterfunken, / Tochter aus Elysium, / Wir betreten feuertrunken, / Himmlische, dein Heiligthum!“ Am Tor zum Schanzenviertel gibt es am Abend des Freitags den üblichen Pseudokrawall. Die Polizei ist auf den großen Straßen überall präsent, nicht aber in den engeren Straßen rund um die Rote Flora. Zeitgleich müssen auch die Politiker und ihr Anhang vom Konzert in ihre Hotels eskortiert werden, die Einsatzkräfte sind mutmaßlich müde. Sie wurden an diesem Tag seit den frühen Morgenstunden in Trab gehalten und haben auch schon die Tage vorher deutlich mehr Kraft als notwendig verwendet, um allerlei low level protest durch extrem albern anzusehende Machtdemonstrationen zu zerstreuen. Wasserwerfer spritzen auf der großen Straße am Pferdemarkt, einige – durchaus nicht wenige – Steine fliegen. Hin und her. Nichts, was es nicht etwa am Donnerstagabend auch gab. Im Windschatten dieses Scharmützels aber sammeln sich die Leute, die von der Regenbogenpresse später als autonome Armee bezeichnet werden. Nämlich in der angrenzenden kleineren Straße Richtung Rote Flora (Schulterblatt). Sie haben vorne ein Feuer angezündet und verstärken es durch Material einiger Baustellen, insbesondere durch die Verkleidung eines Gerüsts, das bei dieser Gelegenheit besetzt wurde. Da dieser Eingang vorerst versperrt war, schickte die Polizei einen relativ kleinen Stoßtrupp durch die Seitenstraße (Lerchenstraße). Begleitet von einem Wasserwerfer, der auf engeren Straßen schon schlechter navigieren kann und etwas zurück bleibt. Die Menge flieht wie in solchen Momenten üblich: etwas zu hektisch und etwas zu weit. Tatsächlich werden die Letzten ordentlich verdroschen, aber nicht festgenommen, sodass man die Hektik verstehen muss. Trotzdem gilt, wer flieht, wird erschossen. Eine gelungene Offensive ist in jeder Schlacht von Vorteil. In diesem Fall gab es einige, die beinahe buddhistisch „Ruhig“, „Ruhig“ gerufen haben. Immer wieder, wenn die Menge floh. Diese Leute waren selbst ruhig genug und konnten daher in Richtung anrückender und dann stehenbleibender Polizei gucken. Die Menge beruhigt sich, bemerkt auch, dass der Stoßtrupp an der Ecke angehalten hat und die Lage begutachtet. Er guckt in die Florastraße, sieht den durchaus eng stehenden, fast komplett vermummten Haufen, der aufgehört hat, wegzurennen. Der Trupp zieht sich langsam zurück, wird sofort vereinzelt angegriffen. Als die Menge gewahr wird, dass die Gefahr für ihre Leiber für den Augenblick vorbei ist, rückt sie johlend hinterher. Auch hier gilt, dass fliehende Truppen leichter zu bekämpfen sind. Die Polizei beschleunigt ihren Gang, bis sie etwas überstürzt um die Ecke flieht und sich ihrerseits bei ihrem Wasserwerfer sammelt. Solche Momente der momentanen Offensive wusste der autonome Haufen zu nutzen, da er es exzellent verstand, sich aus der Straße zu bewaffnen. Sofort werden Bauzäune verkeilt, der Wasserwerfer muss durch einen Räumpanzer ersetzt werden. Dadurch wird endgültig genug Zeit gewonnen und das Gefühl einer momentanen Sicherheit sorgt für einige Ruhe und für eine kollektiv-individualistische Geschäftigkeit. Plötzlich gibt es überall unter dem Pflaster Strand. Steinhaufen werden gebildet, andere zerkleinern diese Steine. Die Feuerbarrikaden werden verstärkt. Schwarzer Qualm liegt in der Luft. Rückzugsbarrikaden werden errichtet. In den Worten der Züricher Zeitung: „Das Vorgehen der Autonomen auf der Straße ist weniger chaotisch, als es auf Fernsehbildern den Anschein haben mag. Es gibt, wie im Hooligan-Milieu, erfahrene Leute, die den Ton angeben und die Gruppe koordinieren. Die einen brechen Steine aus dem Pflaster und zerbrechen diese in wurffähige Brocken, die anderen fahren die Geschosse in Einkaufswagen oder Mülltonnen dorthin, wo sie gebraucht werden. Und eine dritte Gruppe errichtet im Hintergrund Barrikaden, die dann in Brand gesetzt werden. So entsteht ein im Wortsinne autonomes Gebiet mit Rückzugsräumen und Fluchtrouten.“
Die Krawalle verlagern sich in das Schanzenviertel.
Es war wahrscheinlich dieser Anfangserfolg, der die Polizei dazu bewog, drei Stunden mit der Stürmung des Viertels zu warten. Sie griff zwar die ganze Zeit an, aber ohne den nötigen Druck. Einige Einheiten der Polizei verweigerten sogar den Befehl, ins Viertel einzudringen und sie hatten ein gutes Recht dazu: Die Verteidiger hatten Blut geleckt, standen dicht, waren mit zahllosen Steinen bewaffnet und gingen mit der nötigen Aggressivität vor. Die von den Medien und der Polizei bemühten Stahlseile, Zwillen und Molotowcocktails waren zwar nicht zu sehen, aber nicht auszuschließen, dass es sie vereinzelt irgendwo gab und sie so den Polizisten Respekt einflößten. Ermöglicht wurde die ganze Situation durchaus durch aufständische Kerne, die den Rest im Barrikadenkampf unterrichteten. Die waren wirklich bei der Sache und machten aus dem allgemeinen Spektakel rund um die G20 für kurze Zeit ein wirklich besonderes Spektakel. Letztlich schon auch ein Geschenk des Auslands. Deutlich war die Präsenz von französischen Casseurs zu spüren, man munkelte auch von italienischen Anarchisten. Aber was soll’s! Deutsch wurde auch gesprochen, und Anarchisten, Kommunisten, Hooligans sowie Jungs aus dem Viertel waren eigenwillig im Widerstand gegen die anrückenden Polizeigruppen vereint. Zum Verdruss der Medien sogar solch zarte Geschöpfe, wie es junge Frauen sein sollen. So sah die Hamburger Morgenpost „junge Frauen, die mal im Spaghetti-Top, mal im schwarzen Kapuzenpullover durch die Menge liefen.“ Auch die Zeit beobachtete „auffallend viele junge Frauen“ im schwarzen Block: „Manche hielten sich bei den Krawallen am Rand, andere stürzten sich mitten rein – wie die drei jungen Frauen, die am Freitagabend am Schulterblatt entlanggingen und schwarze Regenjacken überstreiften. Sie liefen weiter die Straße hinunter und trafen auf andere Vermummte. Gemeinsam fingen sie an, stählerne Bauzäune aus der Verankerung herauszureißen und zogen sie auf eine Kreuzung.“
Des Pudels Kern
Die Presse hat natürlich sofort verstanden, dass hier das wahre Wesen des Hamburger Ausnahmezustands liegt und hat sich auf diesen Miniaufstand gestürzt. Sie sprachen von sinnloser Zerstörung, einem enthemmten Mob und davon, dass die Linken ihr eigenes Viertel „in Schutt und Asche“ gelegt hätten. Und so hat sie alles verdreht dargestellt. Als dann nämlich klarer wurde, dass die Polizei tatsächlich diesmal nicht das Viertel stürmen würde, hat sich ein Teil der Casseurs aller Couleur der Aufgabe gewidmet, einige Geschäfte zu öffnen. Zur offensichtlichen Erheiterung der zahlreich anwesenden Sympathisanten, Viertelbewohner und Schaulustigen. Plötzlich kreisten drei Flaschen Champagner. „Deine Zauber binden wieder / Was die Mode streng geteilt; / Alle Menschen werden Brüder, / Wo dein sanfter Flügel weilt“. Das Wesen einiger Tage Protest inkarniert in einigen Flaschen Champagner. Insbesondere die Bewohner brauchten keine besondere Angst vor den Feiernden zu haben, und viele waren auch auf der Straße. Schon an der Frontlinie saßen einige von ihnen seelenruhig in ihren Fenstern, während unten der Kampf abging. Bei den Feuern hinter dieser Frontlinie wurde dann mitgebrachter oder geplünderter und verteilter Alkohol, Tabak und Süßigkeiten verzehrt, die Stimmung seltsam gelöst und ehrlich erstaunt. Diese gute Stimmung ist natürlich auch der Lügenpresse aufgefallen: „Eine junge Frau am Grünen Jäger steht in einer Menge von Menschen, viele trinken Bier, alle gucken zu, wie sich Polizisten und Autonome bekämpfen. Ein Akkordeonspieler ist da, ein Mann schickt riesige Seifenblasen in Richtung Polizei“ (Zeit). Wenn eine solch kurze, einem günstigen Augenblick entspringende Eruption schon diese nette Stimmung erzeugt, man konnte einen Augenblick wirklich glauben, dass die Revolution die Menschen tatsächlich dazu befähigen könnte, mit ihrer eigenen Geschichte besser umzugehen. Ansonsten lief schon eine Straße weiter der Barbetrieb als geschähe nichts weiter. Überhaupt kam man die ganze Zeit aus diesem schwarz-bunten Treiben heraus und herein. Nach hinten raus war nichts gesperrt und es gab dort kaum Präsenz der Polizei.
„Küsse gab sie uns und Reben, / Einen Freund, geprüft im Tod; / Wollust ward dem Wurm gegeben, / Und der Cherub steht vor Gott“. Später hielten die Sondereinsatzkräfte eine große Übung ab, die mit diesem Fest gerechtfertigt wurde. Daher nochmal deutlich: Das Fest war sehr friedlich und höchstens der Qualm, der den Hubschraubern die Sicht versperrte, war ein gewisses Ärgernis für Anwohner. Ein Kioskbetreiber gibt etwa der Zeit zu Protokoll: „Eigentlich war es am Freitag friedlich auf dem Schulterblatt. Die Leute haben gesoffen, wir haben ein gutes Geschäft gemacht. Ich hatte meinen Laden extra aufgemacht, damit er verschont bleibt. Als dann die Wasserwerfer anrückten, haben die Autonomen angefangen, Steine zu werfen und Barrikaden zu bauen. Dann verschwand die Polizei für zwei Stunden. Als sie wiederkam, wurde es richtig schlimm. Die Autonomen haben einfach alles angesteckt, was sie finden konnten. Irgendwann rückte die Polizei wieder vor, bei den Leuten auf der Straße brach Panik aus. Ein gruseliger Moment war, als an den Wänden und auf den Menschen rote Laserpunkte zu sehen waren. Die kamen von den Waffen des SEK“.
Die Stimmung bei den aktiven Verteidigern der Straße war natürlich männlich-robust, aber wenn sie den Schlachtruf der Dreihundert gegen die Perser imitierten, diente das nicht nur dem nötigen Korpsgeist, sondern auch der Ironie. Dort aber, wo man nicht kämpfen musste, an den Götterfunken sprühenden Freudenfeuern, war die Stimmung beinahe euphorisch. Und der oft zur Denunziation der die Polizei bekämpfenden Elemente benutzte Vorwurf des Mackertums verfehlt hier die Wirklichkeit. Wie erwähnt gab es auch bei den Straftätern Frauen, obwohl natürlich nicht annähernd die Frauenquote der Moralisten eingehalten wurde. Gerade die Befreiung der Dinge aus ihrer Warenform ist auch für Frauen attraktiv, und so wurde nach Zeit „eine junge Frau mit blondem Pferdeschwanz dabei fotografiert, wie sie sich in der halb zerstörten REWE-Filiale mit Kosmetikprodukten eindeckte“. Auch die MoPo hat sie gesehen, die „Frauen, die Kosmetik zusammenraffen“.
Der Witz der Operation war eben nicht, dass einfach nur zerstört wurde, schon gar nicht das eigene Viertel. Der Witz bestand in dem durch die Bekämpfung der anrückenden Polizei ermöglichten, kollektiven Diebstahl und der daraus resultierenden Magie des Augenblicks, der sich kaum jemand entziehen konnte. Die Politiker und Qualitätsmedien wollten dieses Fest hinterher beständig madig machen, aber auch sie mussten dessen Magie anerkennen wie etwa der SPD-Führer Scholz gegenüber der Zeit: „Verrückt sind diese Party-Hooligans, die am Freitag Lust auf Randale haben und sich mit Döner in der Hand an Ausschreitungen beteiligen oder an Plünderungen.“ Oder auch die hysterische BILD: „Und für mich komplett schockierend: Am Straßenrand standen Bürger, die das augenscheinlich cool finden und zu feixen scheinen, dass die ‚Bullen‘ mal richtig auf die Mütze kriegen.“ Oder im summarischen Urteil die MoPo: „Offenbar haben viele diese Ausschreitungen als große Party angesehen.“
Als dann die in Frage stehenden Straßen – flankiert von SEKs, MEKs, Cobras und anderen internationalen Spezialtruppen – durch Einsatzverbände der Bereitschaftspolizei geräumt wurde, hatte sich das Fest bereits weitgehend verzogen. Einige der Militanten hatten dabei wirklich Energie: Auf dem rechtzeitigen und geordneten Rückzug wurde noch ein weiterer REWE geöffnet, während der Hubschrauber noch seinen Lichtkegel über dem alten Tatort kreisen ließ. Die dann das Viertel durchkämmende Staatsgewalt hielt sich eher an Betrunkenen und Anwohnern schadlos, die sich noch dort befanden. Jedenfalls hätte die Polizei spätestens irgendwann ab 23 Uhr auch ohne diese Militärgruppen einrücken können. Aber diese brauchen auch mal Training.
Wie konnte es dazu kommen?
Das führt zu einigen Fragen des Einsatzes. Im Ganzen: Warum hat die Polizei das zugelassen? Insbesondere einige liberale Sympathisanten des Spektakels gegen den Gipfel dieser Politiker erweisen sich als Polizisten, indem sie sich darüber beklagen, dass das Schanzenviertel am Freitagabend nicht genauso durchsetzt von der Bereitschaftspolizei war wie manchmal an den Tagen zuvor, etwa bei der Tanzdemo und beim öffentlichen Cornern im Vorfeld des Gipfels. Und wenn schon das nicht, warum sie nicht ähnlich unerbittlich von außen angegriffen hat wie sonst, um mit ihrer bloßen Masse und einiger Aggression das Viertel einmal zu durchfegen und jede Sammlung und Bewegung solcher militanter Protestanten schwierig zu machen. Abgesehen vom Abgrund in der Seele dieser Liberalen, die die Demonstranten solange unterstützenswert finden, wie sie von der Bereitschaftspolizei geschlagen und getreten werden, ist die Frage interessant. Leider weiß man wenig aus der Polizeizentrale, kennt insbesondere wenig strategische Überlegungen aus diesen Kreisen. Der ganze Einsatz während des Gipfeltreffens war natürlich auch ein riesiges Labor für alle Sorten von low level-Aufstandsbekämpfung. Durchaus möglich, dass die Polizei sich durch ihre Zurückhaltung den Vorwand für ihr insgesamt recht ruppiges Vorgehen sichern wollte. Die Gewalt dieser Tage, die wesentlich von der Polizei ausging, vor allem, wenn man Gewalt in ihrem eigentlichen Sinne begreift, nämlich als Gewalt gegen Personen, hat der Polizei einmal mehr ein gewisses Imageproblem beschert. Warum also nicht ein wenig Kuddelmuddel in der Schanze zulassen oder sogar durch Steuereinheiten schüren. Möglich sogar, dass man auch einmal einen kräftigeren Widerstand zugelassen hat, um die Einsatztruppen auch mal solchen Gefechten auszusetzen. Sie hätten dann aber ziemlich versagt. Aber man kennt andererseits die Zahl der verfügbaren Truppen nicht, da die Polizei primär den Weg von der Oper zu den Hotels absichern musste. Eventuell reichten die Kräfte zunächst wirklich nicht, um die Schanze abzuriegeln. Möglich dazu, dass die Kräfte tatsächlich von der Entwicklung in der Schanze überrascht wurden und sie inzwischen äußerst müde waren. Immerhin hätten sie es mit einen relativ wilden und teils grob bewaffneten Mob aufnehmen müssen. Selbst wenn man annimmt, sie hätten dieses Gefecht durchaus auch mit den vorhandenen Kräften gewonnen, wenn die anwesenden Truppenteile nur beherzt ins Viertel gestoßen wären: Lust bereitet das hoffentlich nicht mal bei der ausgebildeten Prügelgarde. Es gab zum Glück eine der Polizei Ehre machende Befehlsverweigerung einzelner Trupps. Der Polizeichef Hamburgs im Gespräch mit dem Spiegel: „Ja, sie haben mitgeteilt, dass es lebensgefährlich wäre, dort reinzugehen. Der Verfassungsschutz hatte schon am Nachmittag Hinweise gegeben, dass Polizeikräfte mit Molotow Cocktails angegriffen werden. Darum weigerten sich die Einsatzkräfte vorzurücken.“ SPIEGEL ONLINE: „Klingt nach Meuterei.“ Chef der Polizei: „Natürlich ist das ein Konflikt, wenn der Einsatzführer sagt, wir müssen da jetzt rein. Und die Einheiten sagen: Ja, aber nicht wir.“ Die sofortige Stürmung des Viertels hätte neben einigen verletzten Polizisten auch einmal mehr dazu geführt, dass zahllose bei der Verteidigung nicht beteiligte Zivilisten oder Kombattanten zu abstrusem Schaden gekommen wären. Und das wegen einiger kleinerer Geschäfte, einigen Straßenschildern und sonstigen Schäden? Andererseits wäre es ein Leichtes gewesen, von hinten anzurücken. Etwa die Susannenstraße blieb offen, man konnte die ganze Zeit herein und heraus, die Bars und Imbisse hatten weiterhin geöffnet. Die Polizei hat es jedenfalls aus irgendeinem Grund nicht getan, und auch das hätte ihr eine Menge Sympathie gekostet. Die Leute auf der Straße waren diesem Miniaufstand nicht abgeneigt. Sie begrüßten ihn sogar oder nahmen ihn hin. Daher war die Entscheidung klug, zu warten. Auch danach hätten allerdings einige Hundertschaften genügt, da irgendwann ab Mitternacht die Sache sich natürlicherweise ausdünnte, die Kämpfer geschlossen und von Zivilisten angefeuert abzogen. Die Sache mit der Militärpolizei war wie schon erwähnt reine Übung, wobei es immerhin stimmt, dass sich auch auf den Dächern Verteidiger postiert hatten und ein Individuum sogar soweit ging, mit einem Laserpointer einen Polizeihubschrauber zum Abdrehen zwingen zu wollen, mit dem Resultat, dass die Elitetruppen der Polizei sämtliche Türen dieses Hauses einschlugen, um den Delinquenten zu fassen.
Parolen
Die linken Parolen sind an sich öde, sobald man das dritte Mal eine Veranstaltung der Linken besucht. Man muss aber sagen, dass die Freiheit tatsächlich als kämpfende Bewegung entsteht und dies in einem Augenblick des Kampfes sichtbar wird. Auch das ewige Anticapitalista ergibt während einer Plünderung einen gewissen Hintersinn. Sprüche wie „Bullen raus aus unseren Vierteln“ bekommen in solch intensiven Straßenauseinandersetzungen immerhin die Interpretationsmöglichkeit, dass dieselbe Kraft, die die Polizei überflüssig macht, auch mit der Mafia aufräumt. Sprüche wie „Ganz Hamburg hasst die Polizei“ stimmen zwar einfach nicht. Aber sie erscheinen in solchen Momenten wahrer als die Idee, ganz Hamburg liebe die Polizei, und sei es nur, dass ein Bürgerjunge der Bereitschaftspolizei einige Brezeln besorgt. Hamburg ist sozial gespalten. Selbst die Züricher Zeitung muss diesen Umstand anerkennen: „‚Ganz Hamburg hasst die Polizei‘, skandierten ‚Demonstranten‘ während ihrer Raubzüge durch die Stadt. Dass sie überhaupt auf die Idee kommen konnten, die Bevölkerung stehe hinter ihnen, war nicht völlig aus der Luft gegriffen.“ Ergo: Halb Hamburg hasst die Polizei. Der identische Ruf auf französisch: „Tout le monde déteste la police“ ist von gleicher Güte, zeigt aber, dass viele der Protagonisten dieses Miniaufstandes durchaus verfolgen, was in Europa gerade passiert, und dabei in die richtige Richtung gucken. Und dann: „Eure Kinder werden so wie wir“ oder „Ihr seid alt, wir sind jung, Mao Tse-tung“… Es ist tatsächlich zunächst die Jugend, die rebelliert.
Nihilistische Morgengrüße
Ein Hauch von Netschajew.
Von dieser Sache im Schanzenviertel zu trennen sind die Verwüstungszüge des frühen Freitagmorgens. Auch hier zeigten sich Aspekte des Wesens des Protests, indem sich ein vermummter Haufen den bösen Witz erlaubte, die Autos der Bewohner dieser doch recht wohlhabenden Straße zu verbrennen. „Und wer’s nie gekonnt, der stehle / Weinend sich aus diesem Bund!“ Ein Akt des Nihilismus. Ein großes Fragezeichen schwebt über dieser Aktion. Freund wie Feind sind hart verwirrt. Man muss gestehen, dass hier niemand mehr Bescheid weiß. Ist das jetzt dieser regressive Antikapitalismus oder war es ein persönlich gewordener Klassenkampf. Hatte man sich leicht in der Adresse geirrt und wollte die noch wohlhabenderen Hamburger ärgern oder waren genau diese Mittelklassesozialchauvinisten das erklärte Ziel. Oder waren es zufällige Autos. Oder gar eine Aktion unter falscher Flagge. Oder alles zusammen? Jedenfalls werden die Bewohner dieser Straße noch über Jahre hinweg seltsame Geschichten zu erzählen haben. Auch dieser Nihilismus ist eine in Europa schon länger bekannte Erscheinung, der man ernsthaft begegnen muss. Von sinnloser Zerstörung zu reden trifft diese Sache zwar, aber sie erklärt weder die Erscheinung, noch beschreibt sie sie auch nur erschöpfend. So ist nicht auszuschließen, dass die Vandalen in den Autos primär Dinge sahen, die es in Deutschland bekanntermaßen im Überfluss gibt und die gut brennen. Das Auto ist dazu auch noch eine der Waren, die für alle Waren stehen. Die Vereinsamung im Verkehr und der darum erzeugte Kultus. Wenn allen der individuelle Schaden der individuellen Besitzer dieser Individualverkehrsmittel ins Auge springt, warum eigentlich niemandem, dass zu jeder Zeit auf der Straße genug Autos für alle herumstehen und den Menschen unsinnigerweise den Raum stehlen. Das Problem ist eher der Schlüssel, den man braucht, um eines davon zu bedienen und sicher nicht, wenn ein paar von diesen Autos im Feuer verschwinden. Oder aber, die Vandalen wollten die in ihren Augen vollständig integrierten, das offizielle Verbrechen tragenden und von ihm profitierenden Charaktermasken der Mittelschicht treffen und die Eltern zwingen, mit ihren Kindern zu reden. Es ist ihnen zuzutrauen. Vielleicht hatten diese Chaoten auch nur im Sinn, den Politikern, ihren Ehepartnern, ihren Dienern und Diplomaten ein bizarres Bild der Stadt zu liefern. Dunkle Rauchschwaden hingen im Himmel und gaben dem Ganzen ein apokalyptisches Flair. Ein Hauch von Netschajew wehte am Morgen über der Stadt.
Unterbrechung der kapitalistischen Kette: Schlafen – Auto – Arbeit – Schlafen.
Die Polizei wiederum kann tatsächlich von diesen Ereignissen überrumpelt worden sein, sie ist immerhin auch nicht in der Lage, überall zu sein oder auch nur überall hin in kurzer Zeit auszuschwärmen. Sie kann diese Ausschweifungen aber auch zugelassen haben, um die Bilder zu bekommen, die ihre an diesem Tag allgegenwärtige Gewalt rechtfertigen. Das ist diffus, gehört aber in jedem Fall zum Wesen dieser Sache, dem Spektakel rund um die G20. Viele, die sich distanzieren, grinsen doch, wenn sie diese Bilder auf Youtube angucken.
Das Fiasko der Donnerstagsdemo
Der Aufstand im Schanzenviertel und die Autoanzünderei sind von der großen Postautonomendemo am Donnerstag vor dem Gipfel zu unterscheiden, der Welcome-to-Hell-Demo. Diese wurde von der Polizei komplett zerschlagen und führte dann in der Nacht auch zu allerlei Scharmützeln, bei der aber die Polizei die Hoheit stets behielt. Das waren viele Leute, die glauben, man wird schon ein schwarzer Block, indem man sich eine Kapuze aufsetzt. Die kriminelle Energie, die es für die beiden wesentlichen Aktionen des folgenden Tags brauchte, ist aber primär und aus ihr folgt die Vermummung. Man kann diesen Sachverhalt kaum umkehren. Aber selbst wenn man dazunimmt, dass es einige kriminelle Energie gab und der Block stand und lief ja immerhin auch relativ robust: Gegen eine solche, frontal angreifende Armada kann wenig etwas ausrichten. Dazu ist man auch noch seelenruhig an größeren Kraftkonzentrationen der Bereitschaftspolizei vorbeigegangen, die später einen Teil der Demo abtrennte, um dann einem bunten Kesseltreiben Raum zu geben. Es dauerte dann auch kaum fünf Minuten, die Spitze dieses Zuges zu zerstreuen und wenn es auch einzelne Versuche gab, sich zu verteidigen, man kletterte doch geschwind auf eine Kaimauer, wobei man so diszipliniert war, diesen Rückzug notdürftig zu decken, teilweise sogar mit Knüppeln. Die Kaimauer bot immerhin eine Möglichkeit des Rückzugs, da dort die zahllosen Zuschauer wie auf einer Tribüne Platz bezogen hatten. Von dort flogen viele Gegenstände auf die Polizei, die Verteidiger waren hier kurz im Vorteil, da sie durch die Mauer und einen Zaun von der Polizei getrennt waren und von erhöhter Position operieren konnten. Aber auch dort griff die Polizei schnell beherzt durch, diesmal auch die Schaulustigen treffend, von denen einige in die Elbe sprangen.
Überblick über die „Welcome to hell“ Demo am Donnerstag (links: die Elbe)
Bemerkenswert konformistisch verhielt sich die Demoleitung, die einerseits den größen schwarzen Block aller Zeiten angekündigt hat, um dann sofort die Demonstranten aufzufordern die Vermummung abzunehmen. Als die Demospitze schon zerbröselt worden war, laberte der Lautsprecher immer noch etwas von: „Bleibt ruhig, wir sind hier, auch wenn das albern wirkt, weiter in Verhandlung“, nur um dann selbst von der Polizei angegriffen zu werden. Tatsächlich standen diese Pseudoautonomen die ganze Zeit mit der Polizei in Verhandlung. Das ganze wurde sogar vom Fernsehen aufgenommen und da sieht man dann den selbsternannten Sprecher der Autonomen betteln: „Können wir jetzt nicht erstmal in Ruhe auf die Versammlungsteilnehmer einwirken“. Es half nichts, die Polizei war unerbittlich.
Gute alte Leberwurst-Taktik der Bullen.
Andererseits blieb der Weg hinten aus der Demo heraus weitgehend offen, nur war der Großteil der halbwegs entschlossenen Protestanten vorne im Kesseltreiben aufgerieben worden. Als der hintere Teil merkte, dass die Demo gar nicht wirklich losging, sondern vielmehr Wasserwerfer auch die hintere Menge in viele auseinanderdriftende Mengen aufteilten und dann Sturmtruppen in alle Richtungen diese kleineren Mengen zerrieben, gingen viele in diese Richtung hinten raus, durch einen Park (Walter-Möller-Park), mitten auf eine große Straße (Königsstraße). Hätte man einen Teil der vorderen Reihen und ein schönes Transparent gehabt, man hätte etwas besser loslaufen können. Aber die organisierten Demonstranten konzentrierten sich vorne, obwohl klar war, dass da kein Durchkommen sein würde. Daher nahm nur eine kleinere Gruppe diesen Ausweg. Diese war wiederum so krawallorientiert, dass sich erst recht keine größere Spontandemonstration bilden konnte und sie verlor sich, nachdem einige Mülltonnen auf die Straße gezerrt wurden. Man hielt sich in diesem Fall vornehm zurück, da es wenig Dinge gab, die man der eigenen Zerstörungssucht opfern wollte. Die Vermummung war eher ein Habitus. Andere Gruppen konnten sich aber anderswo sammeln und so gab es einige Spontandemos und später nochmal eine angemeldete Demo. Letztere führte irgendwie in Richtung Schanzenviertel und wurde dann von der Polizei aufgelöst.
Grenzen des deutschen Crowd Control
Der Umstand, dass man bei der Donnerstagsdemo eigentlich einfach auch in größeren Mengen den polizeilich gesicherten Bereich verlassen konnte, wirft auch ein Licht auf die Einsatztaktik der Polizei, die stets enorme Mengen an bestimmten Punkten bereithielt und dabei zahllose andere Punkte vernachlässigte. Sie war dadurch eigentlich überall absolut siegreich, wo sie präsent war, tat sich aber schon deutlich schwerer, wenn sie spontan Bereiche sichern oder angreifen musste. Das war schon die Taktik der Vortage gewesen, wo geballte Trupps durch die Menge schritten. Das schafft Eindruck und der Raum, der auf diese Weise besetzt wird, ist auch wirklich besetzt. Aber solche Trupps lassen sich schwer manövrieren und so gibt es gewaltige Lücken. Die NZZ empfiehlt daher auch Distanzwaffen wie Gummischrot, damit man die zu zerstreuende Menge einfach aus der Ferne beschießen kann und dadurch weniger Truppenteile bindet. Man hätte die Belagerung ganzer Viertel Hamburgs dadurch engmaschiger führen können. In Frankreich würde das deutsche Crowd Control jedenfalls nicht klappen, weshalb man dort grundsätzlich massenhaft Tränengasgranaten benutzt.
Zweckentfremdung des Protests
Es ist bemerkenswert, dass sich das allgemein akzeptierte Wesen der Sache dergestalt vom eigentlichen Protest losgelöst hat. Sowohl die Besetzung einiger Straßenzüge und die dabei durchgeführte Außerkraftsetzung der Warenform für einige Dinge als auch die organisierte Zerstörung einiger Individualtransportmittel haben mit dem Treffen der G20 und dem politischen Protest dagegen nichts zu tun. Letztlich auch nicht mit der von sogenannten Postautonomen organisierten Donnerstagsdemo, die quasi das Radikalste darstellen sollte, was der offizielle Protest zu bieten hätte haben sollen. Die Demoorganisation wollte einerseits einen domestizierten schwarzen Block demonstrieren, der sich im optimalen Fall erfolgreich einiger Angriffe der Polizei erwehrt und sogar einige Straßen weit laufen darf. Die Polizei hatte andere Pläne und führte diese Nicht-Fisch-nicht-Fleisch-Taktik schonungslos vor. Der Lautsprecherwagen delirierte vor sich hin: Man solle sich nicht provozieren lassen und stünde weiter im Kontakt mit der Polizei, während die Demo schon halb zerschlagen war. Das stand man auch, legal team inklusive. Das wurde sogar von einer Kamera gefilmt und hat dann doch ein kümmerliches Bild abgegeben.
Die Casseurs haben den Protest als Bühne missbraucht. Ohne diese Bühne hätten sie das nicht machen können. Aber sie sind politisch gleichzeitig weitgehend getrennt von den offiziellen Organisatoren des Protests, und es sind mehr, als man glaubt, und sie haben mehr Sympathisanten, als man glaubt. Deren Verhalten sprengt den legalen Rahmen dieser Show. Es wundert daher kaum, dass viele Vertreter des offiziellen Protests sich distanzieren und angeben, nicht mal zu wissen, wer das ist, der ihren Protest so völlig entstellte. Und obwohl es natürlich in Deutschland auch Autonome gibt, sogar maoistische Autonome, und obwohl es auch hier linke Ultras gibt: Dieser Missbrauch war nur durch die solide Verstärkung aus dem europäischen Ausland möglich. Die Polizei weiß das und war heftig auf der Suche nach ausländischen Autonomen. Letztere demonstrierten hier einfach die sozialen Spannungen, die in ihren Ländern längst weiter vorangeschritten sind.
Exemplarische Distanzierung
Die Distanzierung der Organisatoren der Donnerstagsdemo erhellt dabei immerhin den Charakter dieser Postautonomen. Die Rote Flora kann im Grunde ruhig erhalten bleiben, da sie das Ganze in Bahnen kanalisiert. Der Tenor war: Gewalt irgendwie manchmal schon. Aber nicht im eigenen Viertel, sondern lieber bei den Bonzen. Was auch immer diese Bonzen sind. Solche Aktionen wie in der Elbchaussee sind der Roten Flora sicher auch nicht genehm. Das ist Quatsch und lenkt nur ab. Dazu das Gerede vom eigenen Viertel, das zerstört worden wäre. Als ob man dort keine Miete zahlen müsste, um in den Häusern zu wohnen, als ob der REWE dem selbsternannten Sprecher der Autonomen gehörte. Als am Mittwoch eine Tanzdemo im Viertel zu Ende ging, hatte die Polizei bewiesen, wem der öffentliche Raum gehört, und sich wie die Sau aufgeführt, etwa die zehnfache Kraft benutzend, die man für diese recht entspannte Situation gebraucht hätte. Und dann versteht es sich von selbst, dass das Geschehen vom Freitagabend nur in einem Viertel möglich war, in dem wenigstens eine gewisse Sympathie und ansonsten viel Wurschtigkeit gegen solche Ereignisse besteht. Und es handelte sich tatsächlich nicht einfach um sinnlose Zerstörung, sondern um die sinnlose Ausräumung einiger Läden, nachdem man die Polizei abgewehrt hatte, und um ein spontanes Fest im Schein der Feuer. Das wäre an diesem Tag an keinem anderen Ort möglich gewesen, und wirklicher Kiezpatriotismus wäre stolz auf diesen Umstand. Man kann davon sicher sehr unterschiedliche Meinung hegen, aber der falsche Kiezpatriotismus des Florasprechers ist schon weltfremd. Dabei hätte er ja auch dazu schweigen können. Er hat sowenig wie die Rote Flora die Ereignisse auf dem Schulterblatt verbrochen.
Dann gibt es den ewigen Vorwurf des Mackertums. Wer sich gegen die Polizei verteidigt oder gar Waren klaut, sei ein Macker, zumal, wenn er besoffen ist. Wenn sich jetzt jedenfalls die Macker der konformistischen Linken über „dicke Eier“ (Rüdiger Mats), „besoffene Jungmänner“ (Lars Quatschfasel) oder „vermummte Männerhorden“ und ihre „maskulinen Allmachtsphantasien“ (Theorie Organisation Praxis Berlin) beklagen, zeugt das einfach von ihrem – Konformismus. Sie waren kaum dabei, hatten eben nicht die Eier dazu.
Die Dummheit
Oft ist zu hören, die Militanten seien die Dümmsten der Demonstranten, während die anderen – irgendwie klüger – ein berechtigtes Anliegen hätten, das nun nicht mehr vorgebracht werden könnte. Dummheit und Klugheit ist in allen gesellschaftlichen Fraktionen vorhanden. So gibt es auch kluge Faschisten. Auch braucht man sich über die Vernunft unserer Epoche wirklich keine Illusionen zu machen. Und abgesehen davon, dass der Vorwurf der Dummheit daher immer abgeschmackt ist, muss auch gesagt werden, dass die kreativen, friedlichen Aktivisten in der Regel dümmer und vor allem naiver waren. Der schwarze Block ist bei aller konstatierten Heterogenität sicher keine Ansammlung besonders dummer Menschen. Das hätten die Bürger nur gerne so.
Harmonie
Gleichzeitig war dieser Tag auch von einer seltsamen Harmonie aller Protestanten geprägt. Natürlich distanzieren sich alle von den brennenden Autos, aber viele lächeln auch da. Sie würden es nur nie machen und niemals rechtfertigen. Irgendwie gab es aber auch das Moment, dass die ganzen Politiker morgens aus ihren Fenstern guckten und den Qualm sahen, der bereits über der Stadt lag. Das will selbstverständlich kaum jemand rationalisieren, aber irgendwie haben viele wenig Mitleid mit den Autos. Aber selbst wenn man diese offensichtlichen Nestbeschmutzer außerhalb der linken Familie sehen möchte: All die diffusen politischen Individuen und Gruppen, Verbände und Organisationen haben für einen Tag alle Differenzen schweigen lassen und so kollektiv ermöglicht, was kleinere Gruppen verwirklichten. Ein Teil der Paranoia und Scham kommt daher. Scham nicht nur über das angerichtete Spektakel, sondern auch über die eigene Konfusion; dieser Gemeingeist musste schon einige Differenzen verdrängen. Entsprechend war die Laune danach auch gespalten, und einige mochten diese Tage und andere nicht, zumal die Polizei einigen wirklich zugesetzt hat. Wenn danach viele Medien die Protestanten in Sippenhaft genommen haben, dann gibt es bei aller Trennung im Einzelnen tatsächlich eine kollektive Freude gerade über die Ereignisse im Schanzenviertel, da man doch irgendwie einmal in der Offensive schien, während man in toto ansonsten an diesen Tagen doch deutlich einstecken musste. Neben dem Abschlussspektakel in der Schanze spielt aber auch eine Rolle, dass alle nach ihren Fähigkeiten für Kuddelmuddel gesorgt hatten und in verteilten Rollen irgendwie vereint waren. Die kollektive Haftung hat so eine Berechtigung.
Rache
Die Polizei und dort selbst die auf solche Situationen trainierten Sondertruppen, etwa die BFE-Einheiten, scheuen menschlicherweise mitunter Auseinandersetzungen, in denen sie in Gefahr geraten könnten. Sie mag noch so gut gepanzert sein, unerwartete Steine aus allen Richtungen können doch dann und wann einigen Schaden anrichten. Auch könnte ein Trupp, der sich zu weit ins Getümmel wagt, isoliert und umzingelt werden, wenn die Vermummten dicht genug stehen. Am Abend des Samstags gab es in der Schanze nichts dergleichen. Es gab einige Zusammenrottungen, aber im Grunde friedfertig. Das war für manche Einheit willkommener Anlass, sich für den Vorabend zu rächen. Nur eben an Leuten, die – wie auch immer sie zu Fragen der Politik stehen oder welche mehr als nur klammheimliche Sympathie sie für die aufrührerischen Protestanten des Vortags hatten – die Ereignisse des Vortags nicht verbrochen hatten. Insbesondere wurden schon am Nachmittag einige Parks gerazzt, Hippies herausgezerrt und alle Rucksäcke kontrolliert, alles auf der Suche nach Franzosen und Italienern. Es gab einige solcher Racheaktionen und eine gewisse Paranoia bei allen Protestanten. Flixbusse wurden durchsucht, die Bundespolizei ging durch die Züge. Es gibt immerhin auch ein Gefühl der kollektiven Schuld.
Die Repression
Erdogan, Putin und mit ihnen viele ihrer Landsleute werden lachen. Deutschland, der größte Moralapostel in Sachen Crowd Control, musste solche Brutalität an den Tag legen und am Ende doch einige Ausschweifungen zulassen. Frankreich und Griechenland werden müde lächeln. Wenn man da bei jedem Scheiß gleich so überdrehen würde wie im Herzen der Bestie, die Spezialteams der Polizei und die Gerichte würden kaum noch Ruhe finden. Deutschland aber kann sich aufgrund seines Reichtums und seiner kaum je angekratzten Ordnung noch ein wenig im Liberalismus sonnen. „Für solch rücksichtsloses Treiben“, kommentiert etwa die NZZ, „gibt es keinerlei Rechtfertigung. Dennoch dürfen diese Gewalttäter in Deutschland regelmäßig von einem hohen Maß an Verständnis und Nachsicht ausgehen. Die Herausforderung des staatlichen Gewaltmonopols löst in dem Land der perfekten Ordnung, Disziplin und Bürokratie eine erstaunliche Faszination aus.“ So hysterisch die unmittelbaren Reaktionen, am Ende wird nicht allzu viel passieren. Es schwände dann der letzte Rest der Legitimation des alten, letztlich atlantischen und westlichen Establishments, dass sich gleichzeitig über Trump und Putin so demokratisch-aristokratisch erhaben fühlt.
Das kann sich natürlich ändern, wenn hier der Wind sich dreht, die Autoindustrie oder andere Exportweltmeister stottern, neue Kräfte das Land übernehmen. Sollte es dann zu einem ähnlichen Treffen kommen, könnte auch für viele Schluss mit lustig sein. Die Technik der Überwachung ist bereits installiert und wird ausgebaut, die Listen sind schon angefertigt. Und auch diesmal wird es einige Einzelne treffen und vielleicht auch einige Organisationsstrukturen. So wurde sofort der antiimperialistische Treffpunkt B5 gefilzt und alle Anwesenden gefesselt. Ganz ohne Rache kommt ein Kontrollverlust nicht aus. Es muss dabei nicht mal die Richtigen treffen, kann es aber.
Das Volk
Viele Hamburger fühlten sich als Gegner des Politikertreffens. Das hatte den Vorteil, dass es durchaus viel Sympathie mit den Protestanten gab, die sich beim Demonstrieren nicht fremd fühlen mußten. Die einfachste Weise aber, gegen diesen Gipfel zu sein, war ihn aus Hamburg verbannt sehen zu wollen. Man hätte auf diese Weise aber das Spektakel gar nicht erst gehabt und damit wäre weder Freund noch Feind gedient. Hamburg war jedenfalls Ideal für diesen Gipfel. Rostock, München, Frankfurt oder gar Berlin oder Elmau: Das wäre nichts geworden. Jedenfalls nicht dieses für Deutschland bemerkenswerte Festival.
Eine andere Möglichkeit den Gipfel abzulehnen war Trump oder Erdogan. Das ist aber auch nur Ablenkung von inneren Widersprüchen und hilft am Ende schon mal gar nicht gegen Trump und Erdogan. Nicht die demokratische Phase des Kapitalismus wird dadurch verteidigt, sondern grundsätzliche Kritik vermieden.
Journaille
Die Medien haben sich wie die Aasgeier auf die Ereignisse gestürzt. Einige besonders witzige Journalisten verbreiteten die Kunde, es hätte sich um die größten Krawalle in Hamburg ever gehandelt. War da nicht der berühmte Hamburger Aufstand unter Thälmann? Und was war nochmal in den Achtzigern passiert? Hafenstraße? Diese spontane Übertreibung ist lächerlich, zeigt aber, dass man einige Ereignisse lieber vergessen mag.
Die stets nüchterne NZZ verglich die Ereignisse mit dem Londonriot von 2011: „Das letzte Mal, als Europa ähnliche Verwüstungen in einer seiner Weltstädte erleben musste wie nun in Hamburg, war in London im Sommer 2011. Tausende Randalierer waren damals völlig außer Rand und Brand geraten. Horden Jugendlicher und junger Erwachsener zogen völlig enthemmt durch die Straßen Londons, lieferten sich Scharmützel mit der Polizei, schlugen Scheiben ein, plünderten Geschäfte, brannten Hunderte Autos und Dutzende Häuser nieder. Drei Tage und drei Nächte lang ließ die völlig überrumpelte Polizei eine Stimmung der Anarchie auf Londons Straßen aufkommen, die erst durch die Entsendung von 16000 Polizisten aus dem ganzen Land vertrieben werden konnte.“ Das ist Propaganda. Der kleine Aufstand in Hamburg ist nichts gegen die Unruhen in London von 2011 und es waren ganz andere Akteure. Der zusammengewürfelte Haufen der Hamburger Casseurs bestand aus Anarchisten, Maoisten, Nihilisten, Hooligans, jugendlichen Halbstarken, die sich eigens aus ganz Europa verabredet hatten, aber auch aus ganz Hamburg zusammenströmten. Der Anlass war ein Protestspektakel der integrierten Linken. In London waren es Underdogs aus der lokalen Bevölkerung, die sich spontan erhoben.
Aber dieser Vergleich drückt auch berechtigte Ängste aus. Anders als bei den Unruhen in den französischen Vorstädten 2005 wurde in London viel geplündert. Anders als bei den Scharmützeln mit der Polizei wurden in Hamburg – sofort als die Polizei ausreichend Zeit ließ – einige Geschäfte geplündert. Ein Alptraum für die Bourgeoisie. Nur die Besetzung und gar Enteignung von Fabriken könnte schlimmer sein. In London zeigte sich 2011, dass Plünderungen als Flächenbrand möglich sind. Ganz ohne Linke. Was, wenn Ereignisse wie das im Schanzenviertel, in den auch in Deutschland vorhandenen marginalisierten Teilen der Bevölkerung Resonanz finden. Und es ist nicht zu verleugnen, dass den Plünderungen von London ein durchaus feuriger Studentenprotest voranging und die verschiedenen Eruptionen ihre kommunizierenden Röhren haben. Das ist der Hintersinn dieses kühnen und eher absurden Vergleich.
Frankreich
Die Medienaffen kamen kaum auf die Unruhen in Frankreich in jüngster Zeit zu sprechen, die dort rund um einige Aufregung um das neue Arbeitsgesetz stattfanden. Auch hier gilt: In Hamburg ist vergleichsweise nichts passiert. Andererseits bildete sich dort die im Schanzenviertel zu bewundernde Kunst des Barrikadenbaus aus. In der Schanze wurde an diesem Abend auffallend viel französisch gesprochen. Die Unruhen in Frankreich sind aber für unsere Bürger noch beunruhigender und werden daher dem deutschen Publikum kaum zugemutet. Der neue Präsident Frankreichs hat nur 15% der möglichen Stimmen bekommen. Und selbst die sollten hauptsächlich die andere Faschistin verhindern. Er hat im Parlament einige Deppen versammelt, die ihm akklamieren werden. Es stehen Reformen ins Land. Hier also ist ein guter Teil des Wesens von Hamburg, wenn man noch tiefer im Erdreich buddelt und dieses Land der Kartoffeln verlässt. Dort könnte und sollte in nächster Zeit der Polizeischeinwerfer leuchten.
Während der Lichtkegel des Hubschraubers noch über dem ersten REWE kreist,
räumen die Autonomen einen zweiten REWE aus. Das ganze vor Vollmond.