Der Kriegsverlauf und das Gleichgewicht der Streitkräfte innerhalb Syriens
Zu Beginn des Volksaufstandes in Syrien war es ziemlich klar, dass – wenn er zum Vorteil der Syrier wäre – das zu erwartende Ende von Assads Regime sehr schnell käme, wenn sich das Volk mit großer Unterstützung sowohl innerhalb wie außerhalb des Landes vereinigen würde. Allerdings mischten sich die terroristischen Gruppen nach einer Weile ein und änderten die Richtung des Volksaufstandes. Das haben wir alle in den Medien gesehen und können es noch sehen. Das passierte, weil Assad eine sehr geschickte Politik verfolgte, die die Richtung des Volksaufstandes beeinflusste und das Regime stärkte.
Zunächst zog er alle Kräfte aus den drei kurdischen Kantonen Kobanê, Efrîn und Cizîrê ab, mit Ausnahme der schon erwähnten Truppen in Cizîrê. Offensichtlich war ein Grund für den Rückzug der Druck der kurdischen Protestanten.
Zweitens hat er die Grenze für terroristische Organisationen geöffnet, die tun konnten was sie wollten. Wir alle wissen jetzt was dann passierte. Indem er das tat schaffte es Assad, die Protestanten gegen sein Regime zu schwächen und zu isolieren. Außerdem schickte er der sogenannten „internationalen Gemeinschaft“ die Botschaft, dass es keine Alternative gäbe, als zwischen ihm und seinen Regime und den terroristischen Gruppen. Wollen die USA, Großbritannien, die westlichen Länder und der Rest das wirklich? Natürlich ist bis zu einem gewissen Grad die Antwort Nein. Es hängt alles von ihren Interessen ab. Diese Taktik hat gut funktioniert und die Richtung der Schlacht vollständig verändert.
Es bestand also die Möglichkeit, dass Assad wenigstens für eine kurze Zeit an der Macht bleibt, nachdem er mit den USA, der UNO, Großbritannien und ihren Agenten verhandelt hat und bis zu den nächsten Wahlen. In diesem Falle hätte er vielleicht eine Lektion gelernt und seine Politik gegenüber den Kurden geändert, wenn auch zu seinen eigenen Bedingungen und nicht so wie es das kurdische Volk will.
Wenn Assad im Krieg durch die terroristischen Gruppen mit Unterstützung durch die USA, Großbritannien, die EU und der „internationalen Gemeinschaft“ besiegt worden wäre und diese an die Macht gekommen wären, dann gäbe es sicher keine Zukunft für die DSV oder die Tev-Dem. Wenn die modernen Kräfte, wie die die Freie Syrische Armee (FSA) bildenden Parteien und Organisationen, immer noch nicht an der Macht sind, dann hat die kurdische Bevölkerung kaum eine Chance, da die terroristischen Gruppen keine gute Meinung über die kurdische Frage haben und auch keine gute Lösung und jene alleine stünden, wenn diese an die Macht kämen. Natürlich gibt es auch andere Möglichkeiten Assads Macht zu beendigen, etwa durch ein Attentat oder einen Militärcoup.