Notizen auf Ex-Magazin
Kleinere Anmerkungen aus jeweils gegebenen Anlaß, die allerdings nur virtuell also online erschienen.
Verspätet zum Sommerloch
Zwei Zeitungsartikel zum vierten Neuköllner Kneipentunier
Verspätet zum diesjährigen Sommerloch zwei Zeitungsartikel aus der offiziellen Presse zum vierten Neuköllner Kneipentunier. Nachdem 2022 das dritte Tunier ohne Provokationen verlief, wurde es 2023 Seitens des Syndikats sabotiert, da man dort einigen politischen Groll gegen das Laidak hegt. Am 14. Juli 2024 dann konnte das Tunier wieder stattfinden, indem man eben das Laidak ausschloß, natürlich hinter vorgehaltener Hand, da diese Kneipen sämtlich keine Ehre haben. Normalerweise würde man sagen, diese Intrige geht auf den Chef des Syndikats zurück, einer Null, die ihre Rolle gewaltig überschätzt. Aber wie immer baut der Konformismus auf dem Ressentiment der Mehrheit und so seien exemplarisch auch die das Tunier organisierende Kneipe Sandmann und das brave Erika & Hilde erwähnt. Wie dem sei: Das Tunier konnte auch ohne Laidak nicht zu Ende gebracht werden, da es, seiner Natur nach eher unsportlich, wegen sportlichem Verhalten abgebrochen wurde.
Kommentar zum Treiben einiger Minwächter unserer Ordnung rund um eine Veranstaltung zum „Konspirationistischen Manifest“
Bei der Veranstaltung zum Konspirationistischen Manifest im Jockel am 2. Juni kamen auch einige Miniwächter auf der Suche nach irgendetwas, was sie rechts nennen und öffentlich anprangern können. Wenn man sie in personam trifft, handelt es sich einfach um Nervensägen, wenn sie ihrer Funktion als Twitter-Bots nachgehen, handelt es sich dagegen um Denunzianten. Aber sie leisteten bei letzterer Tätigkeit immerhin ihren Beitrag zur Bekanntwerdung der Veranstaltung, indem sie einige Photos schossen und auf ihren asozialen Medien verbreiteten. Ein Maskenfetischist, der sich selbst Schnappi nennt, hat wie ein rasender Reporter sogar ein kleines Video von sich selbst gedreht:
Notiz zur Umsortierung und Erweiterung dieses Archivs
Dieses Archiv wurde ein wenig umgearbeitet und dabei weitere Sachen aufgenommen. Insbesondere gibt es Material zu zwei bemerkenswerten Tresen, nämlich dem Kommunistischen Tresen und dem „Club für sich“. Außerdem wurde die Textsammlung erweitert und sortiert, die Publikationen geordnet und ähnliches. Es gibt ein Inhaltsverzeichnis, eine Suche und weitere Versuche thematischer Sammlungen etwa über Aufstandserscheinungen oder Musikalisches.
Alles ein wenig redundant und die Relevanz vieler Sachen ist durchaus fragwürdig. Andererseits scheint es in Zeiten mangelnden Gedächtnisses durchaus sinnvoll, sie zu vereinen. Ihr Zusammenhang ist eher einer der Spekulation, sprich die verschiedenen Perioden, Periodika, Hefte, Bücher, Flugschriften, Übersetzungen, Tresen, Videos, Tonaufnahmen und Veranstaltungen haben unmittelbar nicht viel mehr gemein, als das sie eben hier versammelt sind und das sie hoffentlich alle eine gewisse Negativität zum Ausdruck brachten und manchmal noch bringen.
Einleitende Note vom Februar 2023
Der von 2007 bis 2011 bestehende „Club für sich“ war wie sein Name schon andeutet nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und so gibt es wenig Dokumente, die ihn direkt betreffen. Was es gibt,ist eine Reflexionsschrift nach dessen Auflösung und eine nachgeschobene, sehr verspätete Programmschrift zweier Individuen, die im Grunde nur am Ende die Illusionen beschreibt, die man am Anfang dieses Tresens hegte. Außerdem einige der Einladungsflyer zu den öffentlichen Treffen dieses Vereins, zu denen ansonsten hauptsächlich über eine eigens hierfür angefertigte Emailliste eingeladen wurden.
Konspirationistisches Manifest erschienen
Notiz zum Buch und Bestelladresse
Das informelle und stets seine Zusammensetzung ändernde Übersetzungskollektiv Et al. hat das Buch Manifeste conspirationniste aus dem französischen übertragen, und man kann es für 6 Euro Druckkosten unter: konspiration@protonmail.com bestellen, sofern es nicht irgendwo ausliegt oder man es sonstwie zugesteckt bekommt. Zu bekommen ist es etwa an der Theke des Laidaks in Berlin. Zur besseren Verbreitung seien alle, denen dieses Buch etwas taugt, dazu aufgefordert, es im eigenen Umfeld zu verbreiten, sofern man das Glück hat, Leute zu kennen, denen es auch taugen könnte.
Note zum Aufruhr in Hongkong und zu einem Interview mit Anarchisten dieser Stadt
Hongkong, dieses Drehkreuz für internationale Konzerne und Banken, wird von einer Welle teils sehr turbulenter Proteste gegen ein neues Auslieferungsgesetz heimgesucht. In deren Verlauf wurde etwa eine Polizeiwache belagert und mit Eiern beworfen oder das allerdings leere Parlament gestürmt und dort medienwirksam die Flagge des untergegangenen britischen Kolonialreiches gehisst. Überhaupt war immer wieder die halbe Stadt auf den Beinen, um gegen die Zumutungen des chinesischen Staats zu protestieren.
Ad Imperialismus
Nebst Spieglung eines Beitrags der Gruppen gegen Kapital und Nation und Verweis auf einen anderen Blog
Die Linke ist seit Jahren von einer Sprachlosigkeit gegenüber den Geschehnissen der internationalen Politik geprägt. Allenfalls hat sie eine gewisse Moral auf ihrer Seite. Aber so sehr letztlich die Moral einen Faschisten von einen Humanisten unterscheidet, sie ist ein schlechter Ratgeber in politischen Fragen. Man denke nur an die im Namen der Moral und vorgeblich gegen die neurechte Gefahr gerichtete Propaganda für die Europawahl seitens vieler auch radikaler Linken, die in ihrer naiven Form doch einfach nur auf die Unterstützung des deutsch-europäischen Imperialismus hinausläuft.
20 Jahre Bombardierung Jugoslawiens
Und Hinweis auf eine Veranstaltungsreihe in Weimar
Vor zwanzig Jahren bombardierte die NATO den Serbien genannten Rest der seit 1991 zunehmend zerfallenen Republik Jugoslawien. Die linke Welt schien damals noch in Ordnung. Zwar schon von der Implosion des Staatssozialismus und der eindrucksvollen Sprengung des Iraks verwirrt, geriet man doch im Verlauf der Eskalation in Jugoslawien gewohnheitsgemäß in eifrigen Streit, was man mit diesem nun auch deutschem Waffengang eigentlich anfangen solle.
Notiz zur Scherbentheorie
Aus Anlaß einer Diskussionveranstaltung zur Scherbentheorie eine weitere Notiz zu dieser Broschüre, um einigen Mißverständnissen aus dem Weg zu gehen.
Berliner Sommerloch
Schon zu Beginn des Sommerlochs haben die beiden Kneipenkollektive des Berliner Linkssumpfes, Kaffeetisch und Tristeza, einem der Betreiber der Schankwirtschaft Laidak Hausverbot erteilt, um dem dort geschaffenen sexuell übergriffigen Klima einen Riegel vorzuschieben und die von ihnen ausgedachte Definitionsmacht anzuwenden. Zum Abschluß des Sommerloches hatte dann ein anderer Teil des Linkssumpfes im Laidak einige Tassen und Teller zerbrochen und dabei einige Whiskyflaschen zerdeppert. Diesmal, weil das Lokal die Preissteigerung vorantreibt. Man sieht an diesen Vorgängen, dass die Gentrifizierung ein zweischneidiger und komplexer Prozeß ist: Wo eben noch in der Wildenbruchstrasse, Ecke Weserstrasse ein unauffälliges und nettes Wettbüro war, trinken nun seltsame Student_innen oder Linke Milchkaffee. Wo gerade noch ein überflüssiger Stadteilladen in der Weisestrasse ist, könnte schon bald eine schicke Modeboutique für moderne muslimische Kopftücher aufmachen. Und bei allem: Die Mieten steigen weiter. Wird Zeit für den Winter. Und einige Bier im Laidak.
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