Kommunistischer Tresen VIII
„Einen Augenblick hoffte man.“ (Rainer Maria Rilke)
Da Mensch is guad, aba d'Leit san schlecht.
Friedel im Exil und verstreute Kommunistinnen laden ein!
Unter den Revolutionsversuchen der Jahre 1918/19 in Deutschland war die Münchner Räterepublik sicherlich einer der mutigsten und radikalsten – und auch derjenige, in dem zumindest kurzzeitig auch offensiv versucht wurde, kommunistische Politik zu betreiben.
Bereits zwei Tage bevor es im Rest des deutschen Reiches so weit war, rief Kurt Eisner hier den Freistaat Bayern als Republik aus. Es gründeten sich Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte, König Ludwig III. verließ über Nacht München, kein Blut wurde vergossen. In den folgenden Monaten überschlugen sich die Ereignisse. In der Wahlniederlage der USPD im Januar 1919, der Ermordung Eisners im folgenden Februar, der Zeit der Räterepublik zuerst unter den pazifistischen Intellektuellen um Ernst Toller Anfang April und anschließend unter der Führung der KPD und Eugen Leviné verdichten sich die Widersprüche revolutionärer Praxis und die der vorweimarer Zeit, die mit der brutalen Niederschlagung der Revolution auch ankündigt, was ihr folgen wird. Die Konterrevolution – ein Bündnis aus Sozialdemokratie, Reichswehr und Freikorps – war von Anfang an auch antisemitisch motiviert.
Wir lassen einige Zeitgenossen der Münchner Räterepublik bei Weißbier und bayerischen Schmankerln zu Wort kommen.
Selbstverständlich werden wir wieder singen und wie stets will der Tresen all jenen einen Ort bieten, die sich mit dem Bestehenden nicht abfinden.
Die Spenden gehen diesmal an jene, die sich zuletzt der aktuellen Konterrevolution mutig in den Weg stellten und dafür mit Repressionen überzogen wurden.
Der Tresen findet jeden dritten Freitag im Monat statt.
20.4.2018, 20 Uhr Brauni
(Braunschweigerstraße 53/55)