Norbert „Knofo“ Kröcher ist tot
Abschiedsbrief, Begräbnis und Umtrunk
„Mitte der sechziger Jahre tummelte sich in Westberlin ein ziemlicher Pöbel, genannt der Blues. Det waren langhaarige, ungewaschene Leute, die Negermusik hörten, ständig ihre Geschlechtspartner wechselten, Drogen jeglicher Art konsumierten und irgendwie – dieses Wort ist ja schwer en vouge – irgendwie etwas gegen den Staat hatten, gegen die Ausbilder, gegen die Lehrer, gegen die Chefs, gegen die Bullen sowieso, die Eltern überhaupt.“ – Einer von diesen, Norbert „Knofo“ Kröcher, ist tot. Seine Lunge hatte unheilbaren Krebs und so kam er der Natur zuvor und schoß sich in den Kopf. Er war – so heißt es – ein „ordentlicher Anarchist“. Insbesondere war er Gründungsmitglied einer Fraktion der westdeutschen Sadtguerilla und nahm an allerlei obskuren Kommandos teil. Das brachte ihn schließlich einige Jahre Gefängnis ein, aber auch ein angemessenes Leben. Für den Druck seiner rechtzeitig geschriebenen und durchaus lesenswerten Autobiographie wird schon gesorgt. Er zergehe in Frieden.
Hier sein Abschiedsbrief: „Ich habe keine Angst vor dem Tod“.
Und außerdem seine „schönsten Banküberfälle“ aus Zeiten, „als die Welt denen gehörten, die nen schnelles Pferd und drei Tage Vorsprung hatten“. Erzählt von ihm selbst und begleitet von den „Fabulösen Vier“
Die Trauerfeier und Beerdigung findet am 20. Oktober um 13 Uhr auf dem Dorotheenstädtisch-Friedrichswerderschen Friedhof (Chausseestraße 126, 10115 Berlin) statt.
Der Gedenkumtrunk findet nach der Beerdigung im Vereinslokal des Rumbalotte Prenzlauer Berg Connection e. V. (Berliner Straße 80-82, 13189 Berlin, auf dem Gelände der Willner Brauerei) statt.