Ausnahmezustand
Aus Anlaß des in großen Teilen der Welt recht unterschiedlich verhängten Ausnahmezustand seien hier einige Texte versammelt, die sich im weiteren Sinne dagegen richten.
Haben Sie „Gesundheitsdiktatur“ gesagt?
Ein Text von Anselm Jappe nebst Anmerkungen von Karl Rauschenbach
Erfreulicherweise fängt die radikale Linke ein wenig an, sich zu streiten. Exemplarisch sei hier ein Anfang Januar 2022 geschriebener Text von Anselm Jappe aus dem Milieu der sogenannten Wertkritik gespiegelt, der sich insbesondere deutlich gegen die Impfpflicht und Gesundheitsdiktatur richtet. Die Wertkritik als verdinglichter Terminus einer Subsekte der deutschen Linken geht auf den ehrenwerten und leider zu früh aus dieser Welt geschiedenen Robert Kurz zurück, der sich Anfang der 1990er im Rahmen der Zeitschrift Krisis zusammen mit einigen Verbündeten wie Ernst Lohoff, Norbert Trenkle, Claus Peter Ortlieb oder Roswitha Scholz einer grundsätzlichen Kritik aller Momente moderner kapitalistischer Herrschaft widmete. Es wurde eine kleine Schule daraus, mit den üblichen Schulspaltungen. Die Hauptlinie vererbte sich in die Zeitschrift Exit. In dieser sollte der Artikel von Anselm Jappe erscheinen, nur dass die Redaktion das ablehnte, was zu einer weiteren Spaltung führte. In der Begründung der Exit-Redaktion heißt es, dieser Text hätte „eine offene Flanke zu Coronaleugnern und Verschwörungsphantasien“. Da es keine offene Flanke ohne eine ordentliche Breitseite geben darf, dazu einige aus Anlass des Texts von Anselm Jappe geschriebene und im Internetmagazin MagMa erschienene Anmerkungen für halbschwurbelnde Linke, die künftige Gesellschaftskritik betreffend von Karl Rauschenbach.
Außerdem der Verweis auf einen Nachtrag zur Spiegelung des Texts von Anselm Jappe, zwecks Verweis auf einen anderen, längeren Text derselben Strömung, der vielleicht noch mehr zu dieser Spaltung beitrug.
Konspirationistisches Manifest erschienen
Notiz zum Buch und Bestelladresse
Das informelle und stets seine Zusammensetzung ändernde Übersetzungskollektiv Et al. hat das Buch Manifeste conspirationniste aus dem französischen übertragen, und man kann es für 6 Euro Druckkosten unter: konspiration@protonmail.com bestellen, sofern es nicht irgendwo ausliegt oder man es sonstwie zugesteckt bekommt. Zu bekommen ist es etwa an der Theke des Laidaks in Berlin. Zur besseren Verbreitung seien alle, denen dieses Buch etwas taugt, dazu aufgefordert, es im eigenen Umfeld zu verbreiten, sofern man das Glück hat, Leute zu kennen, denen es auch taugen könnte.
Zweite Ausgabe des Erregers erschienen
Editorial, Inhaltsverzeichnis und Bestelladresse
Gerade ist eine zweite Ausgabe der Zeitschrift Erreger erschienen. Das Heft hat 180 Seiten, kostet 6€ und kann bestellt werden über: dererreger@mailbox.org
Außerdem hier das Editorial und das Inhaltsverzeichnis.
Die staatstreue Linke
Diskussion zwischen Michael Kronawitter und Gerhard Hanloser im Laidak.
Stay at home, Abstand halten, Durchimpfen, gemeinsam gegen Corona: Die Linke hat sich eifrig bemüht, den staatlichen Anordnungen im Namen der Seuchenbekämpfung Folge zu leisten oder gar noch zu übertreffen. Man berief sich auf die Solidarität, fragte aber nicht, ob es eine andere als die von oben verordnete geben könnte. Auf Abstand ging man auch zur Kritik der Gesellschaft und wer nicht dem linken »Zero Covid«-Konsens folgte, galt schnell als verdächtig. Zur Angstmache, zum autoritären Staatsumbau, zum privatisierten Gesundheitssystem, zu Big Pharma hatte man in der Folge ebenso wenig zu sagen wie zu Digitalisierung, Überwachung und zur permanenten Zerstörung des gesellschaftlichen Lebens.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin-Neukölln
• Mittwoch, 22.6.2022 • ab 19:30
Die Zeitenwende: Nach Corona nun der Krieg – Von der Maske zum Stahlhelm
Ankündigungstext eines Vortrags von Horst Pankow im Laidak.
Die Veranstaltung findet nun am Donnerstag, den 9.6.2022 um 19:00 im Laidak statt
Die uns vom Corona-Regime aufgeherrschte Zwangspause hat ein, möglicherweise nur vorläufiges, Ende gefunden. Wie nicht anders von uns zu erwarten, nutzen wir diese Gelegenheit, um unsere auch im Corona-Dunkel niemals unterbrochene antiideologische Zersetzungstätigkeit nun im gleißenden Licht freiheitlich-demokratischer Legalität fortzusetzen. Wir beginnen eine Reihe kritischer Interventionen am symbolträchtigen 8. Mai mit einem Vortrag von Horst Pankow. Der Autor wird ab 19.00 Uhr im Laidak über den konkreten Zusammenhang von Corona-„Maßnahmen“ und Kriegsplanung sprechen.
Julien Coupat et al.
Wir haben gesehen
Im September 2020 zeitgleich von Terrestres und Reporterre veröffentlichter Text unter anderem von Julien Coupat, der schon vor einigen Jahren einige Bekanntschaft erlangte, da man ihn einige Zeit verdächtigte, Mitverfasser des Pamphlets ‚Der kommende Aufstand‘ zu sein. Der Text wurde im Oktober 2020 von Olaf Arndt, Janneke Schönenbach und Wolfgang Löbert ins Deutsche übersetzt und erschien in der 13. Ausgabe der online erscheinenden Aktion 4.0.
Ad Bahamas
Schon vor einiger Zeit verbreiteter Flugzettel an und gegen die Bahamasfraktion der deutschen Linken.
1. Mai Berlin: Mild wie Omikron
Nebst Dokumentation eines Flugblatts
Ein Ei auf die Bürgermeisterin war vielleicht noch das bemerkenswerteste Ereignis des diesjährigen 1. Mai, wenn es auch nach Berufsaktivismus riecht und nicht getroffen hat.
Ansonsten gab es mittags die linke Querfront der Aufrechten im Wedding. Vorneweg die Freie Linke mir ihren roten und schwarzen Fahnen, dann die Basis mit bunten Streifen und hinten der berüchtigte Kapitän Future mit mäßiger Musik. Am Rand ein paar Kinder mit dummen Sprüchen.
Teilübersetzung des Konspirationistischen Manifest
Update vom 7. Aufust 2022: Das Konspirationistische Manifest ist seit einiger Zeit vollständig übersetzt, online und inzwischen auch gedruckt erhältlich, etwa im Laidak an der Theke. Oder man bestellt es für 6 Euro unter konspiration@protonmail.com.
Hier die Veröffentlichung einiger Kapitel des Manifeste conspirationniste in deutscher Übertragung. Sie sind teils Überarbeitungen von Übersetzungen anderer Agenten der Unzufriedenheit. Das Vorwort erschien in unterschiedlicher Übertragung bereits bei Kunst des Krieges und beim Netzwerk linker Widerstand, ebenso wie das erste Kapitel und Teile des zweiten Kapitels. Der letzte Abschnitt des zweiten Kapitels außerdem auf www.magazinredaktion.tk. Die anderen Kapitel werden relativ bald folgen und danach gegebenenfalls alles nochmal korrigiert und gedruckt. Das letzte Kapitel ist bereits bei Non erschienen, hier aber noch nicht aufgenommen.
Die Methode der sukzessiven und verteilten Übersetzungen bietet sich an, da es sich um einen Text zum laufenden Krieg handelt, der eher schon längst übersetzt sein sollte. Auf einen der offiziellen Verlage und sei es einen linken Verlag zu warten, ist müßig und wegen der Natur dieses revolutionären Textes nicht angebracht, auch wenn das Buch in Frankreich bei Seuil erschienen ist. Außerdem sind die für solche Verlage arbeitenden, bezahlten Übersetzer oft genug mit dem Inhalt solchen Schriftguts nicht so vertraut wie Leute, die das aus Überzeugung und auf eigene Rechnung übersetzen. Das konnte man vor mehr als einem Jahrzehnt bei der doppelten Übersetzung von L’insurrection qui vient erleben, als die freie Übersetzung nicht nur billiger, sondern auch besser war.
Und man muß auch sagen, daß der Inhalt des konspirationistischen Manifests, obwohl es nach eigener Aussage hinter dem Geschehen zurückbleibt, für den deutschen Kontext durchaus frivol und voraus ist und die geneigte Leserschaft eine Weile brauchen wird, um ihn zu verdauen, so daß eine Vorveröffentlichung der Teilübersetzung nicht schadet. Auch stehen die Kapitel zwar im gedanklichen Zusammenhang und bauen lose aufeinander auf, sind auch auch als einzelne Artikel lesbar.
Zapata Springsteen
Der Sturm
„Wir haben allerhand Rumore im Kopfe und auf dem Kopfe, dabei lässt sich der deutsche Kopf eher eine Schlafmütze ganz ruhig sitzen und operiert innerhalb seiner“ (Hegel)
Meine schwerhörige Liebste ereilte heute eine traurige Nachricht. Das regelmäßige Treffen mit Bezug auf die Gebärdensprach-Kultur, an dem sie jeden Freitag teilnahm, wurde abgesagt, weil sämtliche Beteiligten sich vor dem großen, apokalyptischen Sturm in Acht nahmen. Dieser Sturm ist wie das Schwanken einer Schneekugel. Er wurde vorausgesagt, erwartet, ersehnt und traf schließlich sogar ein.
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