NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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Liberalismus in Zeiten von Trump – Die neue Einsamkeit der Neo-Konservativen
Bernd Volkert
In seinem im Januar 2018 in Mönchengladbach gehaltenen Vortrag erläutert Bernd Volkert einige Gründe für den Aufstieg von Donald Trump und untersucht dessen Verhältnis zu den sogenannten Neokonservativen – einer kleinen Gruppe von US-amerikanischen Intellektuellen, die unter George Bush junior für kurze Zeit einen gewissen Einfluss auf die Regierungspolitik des Landes hatte.
Unter den Faktoren, die Trumps Erfolg begünstigten, wird auch ein neuer Irrationalismus benannt, der sich insbesondere an amerikanischen Universitäten seit einiger Zeit ausbreitet. Vorgeblich geht es dieser Bewegung um den Kampf gegen Diskriminierung, faktisch macht sie vernünftige Diskussionen über verschiedenste Probleme des menschlichen Zusammmenlebens noch schwerer als sie ohnehin schon sind. Die meinsten radikalen Gesellschaftskritiker in den USA, wie etwa das von uns in mancher Hinsicht geschätzte Crimethinc-Kollektiv, haben es bislang weitgehend versäumt, solchen Tendenzen entgegen zu wirken. Sie tragen damit eine gewisse Mitverantwortung für das Erstarken der neuen Rechten, welche sich so als einzige Verteidiger von Vernunft und free speech stilisieren können.
Vergleichbare Phänomene sind hierzulande bisher noch eher randständig, scheinen aber zuzunehmen. Umso wichtiger daher, sie schon jetzt zu benennen und zurückzuweisen.
Heftvorstellung
aufheben #1
Deutschland ist eine Wegwerfgesellschaft und Servicewüste. Während diese Zeilen getippt wurden, sammelte ein junger Kerl im Blaumann die zerbrochene Einrichtung der Haushalte sich Unbekannter in deren Innenhof zusammen. Gleichzeitig koaliert man auf Flachbildschirmen für Waffendeals und Heimatschutz, rügt korrumpierte Ex-Freiheitskämpfer aus Afrika, feiert Rodl-Buam in Pjöngchang. Und zu Köln gehen die Pferde durch.
Wir laden euch ein zur Vorstellung der ersten Nummer der Zeitschrift „aufheben“. Das kann viel bedeuten — und wenig heißen — oder vielleicht doch? In jedem Fall gibt es Lesungen, Bilder, Musik. Die Texte sind in Zugabteilen, bei Tischtennisplatten, vor Notaufnahmen, in der Staatsbibliothek, Mecklenburg oder Athen angesiedelt. Alle Gattungen werden abgedeckt. Es geht um Jesus, die DDR, Schlucken-Müssen in virtuellen Labyrinthen und Pflanzen hinter Fenstern. Das hat alles damit zu tun, dass es keinem Menschen reicht Müll zu sammeln, ausgebrannte Anzugsträger zu wählen, Medaillen zu zählen oder sich einmal im Jahr besaufen zu dürfen um die andern Tage zu vergessen. Geschrieben wird, weil man sich etwas anders vorstellen kann und sich das trotzdem alles anschauen muss.
Das Heft wird feilgeboten. 5 € wären gut, mehr besser. Auch geselliges Miteinander wird sehr begrüßt.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin • Samstag, 24. Februar 2018 • 19 Uhr
Da war doch was in Hamburg
Texte zur gewissen Unruhe in Hamburg anlässlich eines großen Treffens der Politcharaktermasken
Gedruckte Hefte können beim Black Mosquito-Versand bestellt werden.
Diskussionsveranstaltung
„Das Kapital“ – nach 150 Jahren…
Es war einmal und ist nicht mehr. Oder doch noch? Oder war da nichts? Oder nicht viel? Mit Jahrestagswillkür wollen an diesem Abend Thomas Maul, Karl Rauschenbach und Bernd Volkert 150 Jahre nach der Veröffentlichung von ‚Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie‘ jeweils eigene Überlegungen anstellen, die aber die Absicht der Entmythisierung teilen: über heutigen Lektüre- und weiteren Handlungswert des Buchs, über dessen Autor, Marx, und dabei notwendigerweise über den aktuellen Stand der Dinge im Verbund der Menschen sowie über das Kapital. Seitenhiebe auf akademische oder andere Verwertungen von ‚Das Kapital‘ über die Jahre können dabei vorkommen.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin • Dienstag, 5.12.2017 • ab 19:00
Unsichtbares Kommitee: Jetzt
Rezension und Pdf
Das unsichtbare Komitee hat ein weiteres Buch geschrieben. Es geht in ihm wieder grob darum, dass unsere menschengemachte Welt in jeder Hinsicht unhaltbar ist und dass man jetzt damit beginnen muss, sie vollständig durch eine andere zu ersetzen. Dafür muss natürlich die Eigentumsordnung komplett abgeschafft werden, aber wichtiger als dieser letztlich bürokratische Akt sei die Frage: „Wie wir eigentlich leben wollen“.
Kommunistischer Tresen – Jeden 3. Freitag im Monat
End Irony!
In Erwägung unserer Schwäche brautet,
ihr Getränke, die uns sehr gefallen.
Die Getränke seien künftig stets beachtet,
in Erwägung, dass wir trunken sehr sein woll’n.
In Erwägung, dass ihr uns dann eben
auch noch Wein gebt und noch Schnaps dazu,
haben wir beschlossen, uns den Rest zu geben,
Und dann jauchzen wir euch zu.
Das Ganze hat wieder bei den Autonomen statt, nämlich in der Braunschweiger 53. Am Freitag, den 24.11.2017, ab 19:00.
Broschürenvorstellung
Plauderstunde zum G20 in Hamburg
Anfang Juli rumpelte es in Hamburg ungewöhnlich heftig. Das gewünschte Spektakel der autoritären Internationale G20 wurde durch unterschiedliche Aktionen vereitelt. Die ohnehin fehlenden Inhalte gingen in der allgemeinen Unruhe unter. Medial artikulierte sich abermals die Sorge vor Rissen in der heilen, bürgerlichen Gesellschaft.
Eine Broschüre möchte auf die Tage zurückblicken. Ebenso sind Thesen zu Gipfelprotesten, der deutschen Linken und Weisheiten nach der kurzzeitigen Störung in Hamburg zu erwarten.
• Meuterei • Zollschuppenstraße 1 • Leipzig • Freitag, 17. November 2017 • 19:00
100 Jahre Oktoberrevolution
Eine Erinnerungsrevue mit Originalbeiträgen
So schaut es momentan aus: Wichtige Ereignisse müssen Geburtstag haben, sie gehen uns sonst nichts an. Weltgeschichte ist dann auch nur einer dieser Begriffe. Wir haben keine Zukunft, also auch keine Vergangenheit, nämlich eben keine Gegenwart und schon gar keine Geschichte. Und doch trotz alledem:
„Die Ereignisse des Jahres 1917 in Russland, die unter dem Begriff Oktoberrevolution bekannt sind, haben die Weltgeschichte nachhaltig verändert. Deswegen sollen sie bei dieser Veranstaltung in Erinnerung gerufen werden unter Verwendung von Texten, Bildern, Filmen und Musik, die in der Zeit der Revolution entstanden sind. Trotzki, Lenin, Stalin, Majakowski, Sergej Eisenstein, Franz Jung, Alexandra Kollontai, Dimitri Schostakowitsch, Kronstädter Matrosen und andere Beteiligte werden in lockerer, aber flotter Folge zu hören sein. Gereicht werden dazu Wodka und eingelegte Gurken mit Brot.“
Locker & flott. Gurke & Vodka. So soll es sein.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin • Mittwoch, 25. Oktober 2017 • ab 19:30
Kommunistischer Tresen
Bring Back Beer!
Die wirkliche Organisation jenseits der festen Plenarsitzungen und der unverbindlichen Isolation braucht mindestens gesellige Treffen. Daher findet jetzt am Freitag, den 20.11., ein Tresen statt. Getrunken wird Bier, geredet wird über allerlei. Und es wird etwas „Gesang“ geben, da dazu übergegangen werden soll, eine gemeinsame Stimme zu finden. Das ist nicht sehr einfach, aber ganz witzig. Alle Lieder sind traurig und gefühlte 100 Jahre alt.
Nach Bekunden der Veranstalter soll dieser Tresen „von nun an monatlich stattfinden, in der Hoffnung für all jene einen Ort des Austauschs zu schaffen, die sich mit dem Bestehenden nicht abfinden.“
Das Ganze hat bei den Autonomen statt. Früher in der Friedel 54, jetzt in der Braunschweiger 53. Am Freitag, den 20.10.2017, ab 19:00.
Näheres im Internet bei diesem Mark Zuckerberg
Gegen die Illusion der Wahlen
Warum wir die Freiheit nicht mit dem Stimmzettel erreichen können
Anlässlich der Bundestagswahlen hat die Anarchistische Gruppe Dortmund eine Broschüre herausgebracht, um dem Publikum das Wahlspektakel ein wenig madig zu machen und für die Idee des kommunistischen Anarchismus zu werben.
Der Text ist ein Beitrag zu der Kampagne „Solidarische Perspektiven entwickeln – Jenseits von Wahlen und Populismus“ der Föderation deutschsprachiger Anarchist*innen.
Inhaltsverzeichnis und Onlineversion der Broschüre: hier
Gedruckte Hefte können beim Black Mosquito-Versand bestellt werden.
Demonstration & Blockade geplant
Ultimatum an das Kollektiv in der Friedelstrasse 54 läuft am 29. Juni ab!
Aufruf als PDF (A5)
Aufruf als PDF (A4)
Aufruf als PDF (Plakatversion)
Aus dem linken Sumpf
20 Jahre Jungle World – und (noch nicht) am Ende
Am vergangenen Freitag sammelten sich in der Berliner Bummsbude about blank die Schäfchen (aka „Leser“) der linken Postille Jungle World zur Schäferstunde. Man beging das 20jährige Jubiläum der Zeitung. Die Jungle World ist ebenso gewöhnlich und abgestanden, wie die Linke immer war, nur up to date. Jede Generation bekommt den Wolf Biermann, den sie verdient, er heißt in diesem Falle Dirk von Lotzow und klampft ein wenig vor sich hin, nuschelt was von »Kapitulation«. Ein politisches Programm wurde nicht gegeben. Das wäre vielleicht auch zu viel erwartet von einer Zeitung, die sich als Kinder-taz inzwischen im deutschen Medienmarkt gut eingefügt hat. Säße nicht ein ehemaliger Schreiberling im türkischen Knast, hätte man politisch überhaupt nichts mehr zu vermelden. Also ein bisschen Free Deniz. Passend zum Jubiläum gab es dann auch einen Dokumentarfilm zur Geschichte der Zeitung, die einmal als linke oder gar linksradikale begonnen hatte. Nun hat man 20 Jahre auf Videoband – und im Grunde ist es damit auch gut. Als historisches Phänomen mag man das noch interessant finden, relevant ist es schon lange nicht mehr. 20 Jahre – und völlig am Ende.
Kleiner Nachtrag zum Ende der Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaft in Berlin
Aus den Wäldern des Wahnsinns
„Es gibt keinen Wahnsinn, der größer ist, als die heutige Organisation unseres Lebens.“ (Guy Debord)
Nachdem die tolerierte Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften einer dieser Universitäten in Berlin schon vor einigen Wochen weitgehend klanglos zu Ende ging und scheinbar sogar in einem Sieg der Besetzer mündete, da der umstrittene Sozialdemokrat André Holm wenn auch nicht Staatssekretär für Raumfragen, so aber doch Dozent an diesem Institut bleiben darf, meldete sich nämliche Besetzung doch noch einmal von ihrer schöneren Seite: Ist das Kunst oder darf das Weg. Es ist Kunst und es mußte daher sofort weg. Anders als die gleichnahmige Chefin der staatlichen Lehranstalt: Sabine Kunst ist keine Kunst und muß daher auch nicht weg. Wie dem auch sei, die schönen Abschlußwerke der Besetzung haben schon die FAZ fasziniert, die sogleich von „Haß“ sprach, und seien hier nun nachgereicht.
Mit deutschen Untertiteln
Alle Filme von Guy Debord online
Alle sechs Filme von Debord finden sich nun mit deutschen Untertiteln online. Die Untertitel sind teils zusammengetragen, teils etwas verbessert und teils neu übersetzt. Aber sie sind immernoch nicht immer gut. Dazu gibt es einen zusammenfassenden Essai dieser recht textlastigen Filme. Von Geheul zugunsten von Sade gibt es außerdem eine gefälschte Variante ohne Pausen.
Außerdem wurde hier eine eigene Rubrik mit allem auf dieser Seite bislang erschienenen Zeugs von und zur Situationistischen Internationale bzw. von und zu Guy Debords eingerichtet. Dort finden sich nun auch PDFs einiger Texte der Situationistischen Internationale sowie ein älterer Abriss der Geschichte dieses Vereins.
Pamphlet gegen die Meisterschwätzerin Prof. Dr. Rahel Jaeggi
„Kritische Wissenschaft“ geht nur gegen die Professoren!
An der Uni gibts die Fakultäten der Schwätzer (Modern: Fakultät der Schwätzenden), nämlich die geisteswissenschaftlichen Institute. Innerhalb dieser Institute gibts neben normalen Schwätzern für normale Geistesstudenten auch einzelne kritische Schwätzer für die kritischen Geistesstudenten. Eine davon ist anscheinend Prof. Dr. Rahel Jäggi. Die wenigsten werden von ihr gehört haben, aber einige Studenten schon. Einige müssen sogar bei ihr studieren! Vor ihrer Vorlesung wurde daher die hier dokumentierte Flugschrift verteilt und als Beginn des theoretischen Klassenkampfs verklärt.
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