NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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Ihr müsst in die Uni! – if the kids are united
Am 25.Oktober latent an Studenten der Freien Universität zu Berlin verteilter Flugzettel
Willkommen zurück an der Universität! Ohne Klage habt Ihr alles entbehrt, was mal studieren hieß. Ohne Murren habt Ihr in Euren Kämmerchen eisern und einsam ausgeharrt. Habt brav den ganzen Tag Eure eigenen Gesichter und die der anderen in Kacheln angegafft. Der Bundespräsident lobte Euer Engagement, die Jugend sei jetzt fit für die Anforderungen der Zukunft: Homeoffice und körperloser Kapitalismus.
Protest gegen den Staatsanarchismus im Stella Nera
Flugblatt und Video
„Wir arbeiten im Kollektiv, ohne Chef und mit Leidenschaft für unsere Utopie“, schreiben die veganen Pizza-Anarchisten von La Stella Nera. Die Arbeiter dort arbeiten „gleichberechtigt und selbstorganisiert“, „tragen die Verantwortung gemeinsam und entscheiden auch alles zusammen“, damit sich „die besten Ideen und Konzepte durchsetzen“ und sich „keine hierarchischen Strukturen bilden“. Hier gibt es also nur „Konsens“, da „die besten Ideen und Konzepte“ gerade die sind, die „alle vertreten und umsetzen können“ und so versteht es sich, dass auf diese Weise „niemand im Nachhinein mit Entscheidungen unzufrieden“ ist.
Soweit der übliche pseudoanarchistische Kitsch einer vorweggenommener Emanzipation.
Vier Notizen Pohrts
Aus Anlaß des Erscheines seiner Werkausgabe. Thema: Flüchtlinge und Riesenhaß auf Gender-Quark.
Die Werke von Wolfgang Pohrt sind nun herausgekommen. 12 Bände mit hässlichem Plastikeinband, der auch noch an die Marx-Engels-Werke erinnern soll. Why ever. Aber seine Essais, Bücher, Interviews und Glossen sind vollständig gesammelt, und so ist es gut, dass sich Klaus Bittermann die Mühe gemacht hat. Im Folgenden seien exemplarisch vier im zuletzt erschienenen Band 9 zum ersten Mal veröffentlichte Notizen aus den Jahren 2015/16 dokumentiert. Es geht um Genderquark und Flüchtlinge.
Hans Zeller: Referat bei einer Buchvorstellung im West Germany
Während der alte Westen gerade einige politökonomische Purzelbäume schlägt und etwa der eurasische Faschist Alexander Dugin spotten kann, dass „sich die westlichen Demokratien rasch in geschlossene totalitäre Gesellschaften verwandeln“, melden sich die Vertreter der kritischen Theorie in Deutschland zurück. In einem Akt der „Solidarität mit Metaphysik im Augenblick ihres Sturzes“ gaben sie das Buch „Ultima Philosophia“ heraus, mit allerlei nachdenklich-akademischen Essais. Dasselbe wurde am 29.9. im West Germany vorgestellt, unter anderem durch das hier dokumentierte, auf seinem Beitrag aufbauende Referat von Hans Zeller.
Ihr müßt in die Disko!
Flugblatt und Video eines Protests gegen das Berghain
Auch zur sogenannten Wiedereröffnung des Berghain am 2. Oktober gab es Protest; Schüchtern mit Transparent, Laibach spielender Musikbox und obligatorischer Flugschrift. Die Partyzombies (geimpfte Variante) waren so gelangweilt in der Schlange gestanden wie immer. Der Protest weilte nur kurz, weil die Impfpasskontrolleure dann sofort kamen und mit Polizei drohten. Unangenehme Leute, wenn sie auch Arbeiter sind, die „nur“ ihren Job tun.
Mask is a bitch. Fuck the rich!
Gratulation zur Wahlniederlage der Linkspartei
Im Rahmen einer kleinen Aktionsreihe gegen den linkscovidianischen Cult wurde auch die Wahlfeier der Linkspartei am 26.9. etwas gestört. Diese Partei war, nachdem sie Sahra Wagenknecht weggemobbt hatte, mit oder an Corona gestorben. Dummerweise darf man auch dann nicht regieren, wenn man die etwas radikaleren und vor allem begabteren Elemente los wird und so kam diese Partei auf nichtmal 5%. Sie ist nur wegen einiger Direktmandate doch noch in den Bundestag eingezogen.
Von der Aktion gibt es dies Video, aber leider kein obligatorisches Flugblatt: „Ihr müßt trotzdem in den Bundestag“.
Zündlumpen stellt erscheinen ein
Der Zündlumpen gab einige Jahre lang dem ehrlichen Anarchismus eine Stimme. Insbesondere während des Autoritarismus der letzten 1 1/2 Jahren blieb er stabil, nicht ohne ins Kreuzfeuer einiger Linker, inklusive sozialverträglicher Anarchisten zu geraten. Die Herausgeber haben nun keine Lust mehr und stellten das Erscheinen ihrer Zeitung ein. Mögen die an diesem Projekt Beteiligten an anderer Stelle ins Geschehen eingreifen. Viel Glück!
Freunde und Liebhaber dieses Flügels seien einstweilen auf den Giftschrank verwiesen.
Zur Auflösungserklärung des Zündlumpes.
René Riese, Jaime Semprun
Katastrophismus, Desasterverwaltung und nachhaltige Knechtschaft
Eine im Juni 2021 von Hostis Editionen veröffentlichte deutsche Übersetzung eines postsituationistischen Buchs aus dem Jahr 2008. Nämlich René Riesel und Jaime Semprun: Catastrophisme, administration du désastre et soumission durable, Paris 2008. Auf deutsch: Katastrophismus, Desasterverwaltung und nachhaltige Knechtschaft. Es handelt sich dabei um einen Versuch revolutionärer Apokalyptiker, die Apokalypseverwaltung durch die herrschenden Mächte zu thematisieren. Er wurde übersetzt, um dabei zu „helfen eine revolutionäre Kritik an den Zuständen zu formulieren, oder zumindest dabei, sich in wirren Zeiten etwas besser zu orientieren.“
René Riese, Jaime Semprun: Katastrophismus, Desasterverwaltung und nachhaltige Knechtschaft
Interview mit einem Protestler gegen die Volksbühne
Die Zeitung des Demokratischen Widerstandes, der mit all seinen dem Theatermilieu geschuldeten Schrullen doch immerhin sofort gegen den die aktuelle Krise einleitenden Ausnahmezustand protestierte und protestiert, hat ein Interview mit einem der Theaterfeinde geführt, die am 16.9. mit Schall, Flugblättern, Fahne und Transparent einen formellen Einspruch gegen das Pseudotheater der Volksbühne einlegten.
Ihr müßt ins Theater
Flugblätter, Aufkleber und Zusammenschnitt einer gewissen Störung des covidianischen Theaters
Zur Premiere eines besonders schlechten Stücks an der Volksbühne fanden sich am 16. September einige Leute zum Versuch des schweren Eingriffs in den Theaterverkehr zusammen. Ein Megaphonfahrrad spielte eine Durchsage, 2 Flugblätter wurden verteilt und Aufkleber verklebt. Dazu ein Transparent und eine politische Fahne. Sogar die Eingangstüren waren für etwa 10 Minuten mit Fahrradschlössern versperrt. Das Stück wurde zum Verdruß des besseren Teils des Publikums dann aber doch gespielt.
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