NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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The Dead End of Westernization
Flugschrift
Kaum einmal steht der moderne westliche Mensch wieder vor den Resultaten seiner eigenen Gesellschaftlichkeit, tut er so, als hätte er mit all dem nichts zu tun. Wie die Jungfrau zum Kinde kommt der Westen zu seiner Krise. Die Nemesis ist der Russenführer, der Wahnsinnige, der Irre, der Unberechenbare. Wie einfach der Vorwurf des Irrationalismus denen über die Lippen geht, die ihn tagtäglich praktizieren. Man hat die Welt schon vorher nicht verstanden, man will sie nun noch weniger verstehen. Nichts entlastet so sehr wie eine simple Rollenverteilung. Das Böse und der Krieg, woher kommen sie? Von außen.
Frankreichs strategisches Verhältnis zu Russland
Aus einer Rede des französischen Staatspräsidenten bei der Botschafterkonferenz 2019
Im Folgenden eine Passage aus einer richtungsweisenden Rede des französischen Präsidenten Macron vom 27.8.2019, gehalten vor Botschaftern und Botschafterinnen seines Landes. Er kündigt hier eine außenpolitische Wende auf „strategischer Ebene“ an, die Annäherung an Russland.
‚Das Klügste ist, diesen Kontinent zu verlassen, auf dem der Wahnsinn umherschleicht.‘
Ein kleiner Vorstoß zur weiteren Trennung der Spreu vom Weizen
Der Westen, also im Grunde genommen die Territorien zwischen China und Rußland, wird mehr und mehr zu einem Waisenhaus ohne Aufsicht, dessen Zöglinge sich in wachsender Ermangelung eines äußeren Feinds (der sie nämlich – siehe ‚Ukraine-Konflikt‘ – immer gleichgültiger betrachtet) zunehmend untereinander über Lappalien wie LGBTQ (1) etc. piesacken, ganz ähnlich zum Geschehen in dem lobenswerten Post-68er Film von Werner Herzog ‚Auch Zwerge haben klein angefangen‘ (nur daß das letzte Wort im Titel mit ‚aufgehört‘ ersetzt werden müßte).
Aufnahme und Noten
Rumpelstilzchen
Text: „Ihr seid ja recht / unschädliche Präparate, / aber in eurem ganz Innersten / sind die Nerven / aus Schießbaumwolle. / Wehe, wenn die Schale bricht.“
Zapata Springsteen
Der Sturm
„Wir haben allerhand Rumore im Kopfe und auf dem Kopfe, dabei lässt sich der deutsche Kopf eher eine Schlafmütze ganz ruhig sitzen und operiert innerhalb seiner“ (Hegel)
Meine schwerhörige Liebste ereilte heute eine traurige Nachricht. Das regelmäßige Treffen mit Bezug auf die Gebärdensprach-Kultur, an dem sie jeden Freitag teilnahm, wurde abgesagt, weil sämtliche Beteiligten sich vor dem großen, apokalyptischen Sturm in Acht nahmen. Dieser Sturm ist wie das Schwanken einer Schneekugel. Er wurde vorausgesagt, erwartet, ersehnt und traf schließlich sogar ein.
Auszug aus dem Manifeste conspirationniste
Kapitel 2: Der Verschwörungswahn ist der Name des Bewusstseins, das nicht entwaffnet, Abschnitt 3: „Alles konspiriert“
‚Ich ist ein anderer.‘ Diese Wahrnehmung und Feststellung Arthur Rimbauds – die Version unserer Epoche für das vedische tat twam asi – ist wohl eine der Grundlagen, warum die Verfasser des Manifeste conspirationniste darauf verzichtet haben, ihre Namen preiszugeben. Eine andere ist, wie sie mit ihren Worten eine Aussage über unser aller Lage eines der Intention nach Staatsfeinds auf dem Lehrstuhl selbst erklären: ‚Es gibt aus der Verstrickung keinen Ausweg.‘ beziehungsweise weniger dotiert fatalistisch ‚Du hast keine Chance, aber nutze sie.‘ So hätten wir alle als gemeinsam Gefangene das ‚Manifeste‘, was ein ungewöhnliches ist – allein deswegen, weil es über dreihundert Seiten hat –, selber schreiben können. Aber die inadäquate Länge des Texts deutet schon an, daß es mit manifest-eigenen Handlungsanweisungen im Moment schwer ist, weswegen man neben dem Texteverfassen und -lesen eben das Handeln nicht vergessen sollte. Dennoch sei die Lektüre des Manifeste hier angeraten und ein übersetzter Auszug hier handgereicht. Man lernt beim Lesen immerhin vieles über die Wirklichkeit der Verschwörung.
Laidak bleibt stabil!
Impressionen zum 10. Jahr des Bestehens
Die Berliner Bar Laidak ist die letzten Monate ein wenig in einer der Unterblasen des Spektakels aufgetaucht. Der Laden wird immer wieder gern von einer Gruppe von Stalkern auf Twitter erwähnt und jüngst gab sich einer aus dieser Rasselbande die Blöße, die Belegschaft des Ladens im Tip zu denunzieren. Davor hatte bereits die Neuköllner Regierungsjugend und die Reste einer schon früher uninteressanten Neuköllner Antifagruppe ihre kleinen Nettikessen verfaßt und infektionslos im Internet verbreitet. Überhaupt scheinen einige Anhänger des linkscovidianischen Cults ihre mangelnde Lebensfreude am Laidak auszulassen, indem sie es immer wieder beim Ordnungsamt denunzieren oder selber ausziehen, etwa um kecke Sprüche an die Fenster zu malen. Eine seltsame Schlüssellochguckerei von Leuten, die keiner dort kennt und kennen mag.
Zeit sich latent ein wenig gerade zu machen!
Die Impflicht droht und damit ein Berufsverbot für Leute, die diese Plörre nicht gespritzt bekommen wollen. Als erstes soll es die Pfleger treffen und dort eben die, die ein wenig Mensch geblieben sind und eben ungeimpft bleiben wollen. Mehr Pflegerinnen wahrscheinlich. Nichts an sich gegen die geimpften Pfleger. Manche sind auch nett und es gab ja auch viel Impfdruck und Desinformation. Aber im statistischen Mittel, hat die empirische Wissenschaft erwiesen, sind die ungeimpften Pfleger eben die mit Herz. Also nehmt eure Fahne und ab zum Hygieneamt.
Ein ganz persönlicher Bericht über den Geist der vergangenen Weihnacht
Nach dem vor den Weihnachtsfeiertagen die Schräubchen der Panikmaschine nochmal angezogen wurden, saß folglich die Angst bei den Insassen der Republik tief: Schreckensmeldungen vor der x-beliebigen Welle, Glühwein nur gegen Injektion, drohender staatlicher Impfzwang und Angriff der Omikron-Mutanten. Überhaupt ins traute Heim, zu Familie, zu den letzten dagebliebenen Schulfreunden zu fahren, womöglich unter ihnen noch Ungeimpfte zu finden, das alles schien dem Zeitgeist entsprechend als absolut ketzerisch.
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