NICHT MEHR MAGAZIN
Das MAGAZIN war eine Zeitschrift, die in zwangloser Folge von 2004 bis 2010 erschien und seit ihrer Einstellung vollständig online archiviert ist.
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Berliner Sommerloch
Schon zu Beginn des Sommerlochs haben die beiden Kneipenkollektive des Berliner Linkssumpfes, Kaffeetisch und Tristeza, einem der Betreiber der Schankwirtschaft Laidak Hausverbot erteilt, um dem dort geschaffenen sexuell übergriffigen Klima einen Riegel vorzuschieben und die von ihnen ausgedachte Definitionsmacht anzuwenden. Zum Abschluß des Sommerloches hatte dann ein anderer Teil des Linkssumpfes im Laidak einige Tassen und Teller zerbrochen und dabei einige Whiskyflaschen zerdeppert. Diesmal, weil das Lokal die Preissteigerung vorantreibt. Man sieht an diesen Vorgängen, dass die Gentrifizierung ein zweischneidiger und komplexer Prozeß ist: Wo eben noch in der Wildenbruchstrasse, Ecke Weserstrasse ein unauffälliges und nettes Wettbüro war, trinken nun seltsame Student_innen oder Linke Milchkaffee. Wo gerade noch ein überflüssiger Stadteilladen in der Weisestrasse ist, könnte schon bald eine schicke Modeboutique für moderne muslimische Kopftücher aufmachen. Und bei allem: Die Mieten steigen weiter. Wird Zeit für den Winter. Und einige Bier im Laidak.
Lilly Lent und Franza Ranner
Das zweifelhafte Glück von Liebe und Familie
Sehr konkret und von eigenen Erfahrungen ausgehend schildern die Autorinnen das Elend der Paarbeziehung und des Kinderaufziehens unter den bestehenden Verhältnissen. Auch die Notwendigkeit und zugleich ungeheure Schwierigkeit, mit anderen Formen des gemeinschaftlichen Lebens zu experimentieren, werden thematisiert.
Idealerweise müssten solche Experimente im Kontext einer allgemeineren Bewegung stattfinden, die zumindest damit anfängt, auch die Lohnarbeit und das Eigentum praktisch infragezustellen.
Allerdings existiert eine solche Option für die meisten Leute mit Kindern derzeit nicht, sei es, weil sich all ihre Bekannten bereits in privaten Konformismus geflüchtet haben, weil ihnen die real existierenden Ansätze solcher Bewegungen – etwa in den Resten der Autonomen- und Hausbesetzerszene – zu borniert vorkommen, oder weil eine solche Lebensweise Gefahren mit sich bringt, die sie ihrem Kind lieber nicht zumuten möchten.
Es spricht daher für den Realismus der Autorinnen, wenn sie die Reform im Bereich der persönlichen Beziehungen zunächst einmal getrennt von der notwendigen Umwälzung der anderen Sphären behandeln.
Rezension der Axt
Neues aus dem prosituationistischen Milieu
Kürzlich ist eine neue Zeitschrift erschienen, die „der deutschen Langeweile“ den Kampf angesagt hat. …
Zunächst veröffentlicht bei Trend
Schmiedet eure eigenen Äxte
Die Axt N°1 ist erschienen
In Berlin ist eine neue Untergrundzeitschrift aufgetaucht: „Die Axt“, herausgegeben vom „Büro für mentale Randale“. Das Heft ist aus mehreren Gründen erfreulich.
Sein erster Vorzug: Es ist kurz. Man kann es problemlos auf einmal zu Ende lesen; ich las es zum Beispiel, während ich auf dem Spielplatz meiner Tochter beim Schaukeln zusah.
Sein zweiter Vorzug: das Layout. Schnippel-Stil der alten Punk-Fanzines, der sich wohltuend von all den aufgeblasenen linksakademischen Hochglanzmagazinen abhebt.
Shellac – Berghain, Berlin, 29. Mai 2013
Eine wüste Welt der Misanthropie, die das Private politisch macht und umgekehrt, nur, um schließlich beides zu verwerfen und sich daran auf heimtücksiche Weise zu erfreuen. Zum Hören:
Andrea Trumann im Laidak: Homosexualität und Homophobie bei Freud
Vortrag im Laidak, 12.5.2013: Tonaufnahme
Vortrag im Laidak, 12.5.2013
Kosmoprolet – Neue Folge
Jetzt mit noch mehr Inhalt
Gestern wurde auf einer einschlägigen Party der neue Kosmoprolet vorgestellt. Ausgehend von einer der Stimmung entsprechenden Auflage von 20 Exemplaren verläuft die weitere Verteilung dezentral. Sprich man muß es reproduzieren und verteilen oder vergessen.
Inhalt
Broschure as PDF (Booklet)
Broschure as PDF (A5)
Nachtrag: Wie man schon am Humor und am Layout des neuen Kosmoproleten merken kann, hat dieser nichts mit dem alten Kosmoprolet zu tun, der wahrscheinlich weiter alle Jahre erscheinen wird und zwar in unveränderter Form. Es handelt sich beim neuen Kosmoprolet eher um eine erste, prosituationistische Negation des seriösen Kosmoprolet aus dessen eigenem (weiteren) Umfeld heraus. Aber klar ist auch, dass dies die seriöse Redaktion nichts angeht.
Franz Hahn
Martin Dornis: Das hörende Subjekt und sein Tod in Kunst, Spektakel und Revolution, N° 3
Rezension eines in der Zeitschrift Kunst, Spektakel, Revolution erschienenen Artikels über u.a. die Musik Gustav Mahlers.
Veranstaltung zum Release der dritten Ausgabe von
Kunst, Spektakel oder Revolution
Releaseveranstaltung der dritten Ausgabe der Zeitschrift Kunst, Spektakel oder Revolution im Laidak.
• Schankwirtschaft Laidak • Boddinstr. 42/43 • Berlin • Sonntag, 12.5.2013 • 19:30
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